15.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu EU/Fischerei
Fischbestände besser schonen - das hört sich zunächst einmal gut an. Doch worauf sich die EU-Staaten da in ihrem Verhandlungsmarathon geeinigt haben, ist bei genauem Hinschauen kein großer Wurf. Der Streit mit Meeresexperten und Umweltschützern um die längst fällige Fischereireform wird weitergehen. Und auch das Europaparlament, das deutlich schärfere Regeln fordert, sollte sich tunlichst nicht mit dem faulen Kompromiss zufriedengeben.
Denn um Fischbestände nachwachsen zu lassen, muss deutlich weniger und mit anderen Methoden gefischt werden. Doch genau diesen zentralen Punkt haben die EU-Minister ausgeklammert. Stattdessen wollen die von einer starken Lobby beeinflussten Fischereinationen die EU-Abgeordneten über die Beifangquote ins gemeinsame Boot holen: Nur noch fünf Prozent der ungewollt im Netz gelandeten Meerestiere sollen Fischer wieder ins Meer zurückwerfen dürfen.
Doch wer soll das wie überprüfen? Weder gibt es Kontrollpersonal, noch kann Fischern nachgewiesen werden, doch mehr Beifang entsorgt zu haben. Die Forderung ist nur Kosmetik, auf die sich das EU-Parlament keinesfalls einlassen darf. Würde der Gesetzesentwurf abgesegnet, bräuchten die Fischbestände laut WWF mehr als 100 Jahre, um sich auf normalem Niveau einzupendeln. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Marcus Tackenberg
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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