11.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Familie / Kinder / Bundesregierung
Ende gut, alles gut? Rein rechnerisch werden zum 1. August gut 30 000 Betreuungsplätze mehr für ein- und zweijährige Kinder zur Verfügung stehen als veranschlagt. Das ist zunächst einmal höchst erfreulich, nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, als würde am Stichtag eine riesige Lücke zwischen Angebot und Nachfrage klaffen. Dennoch besteht kein Grund zu überschwänglichem Applaus.
Zum einen holt die Bundesrepublik nur nach, was überfällig war. Arbeitswelt und Lebensmodelle haben sich massiv geändert. Darauf muss die Kinderbetreuung endlich umgestellt werden. Zum anderen bedeuten die nun genannten Zahlen noch lange nicht, dass alle Mütter und Väter tatsächlich den gewünschten Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter finden. Denn die Angebote sind sehr unterschiedlich verteilt. Im Osten ist die Versorgung zum Beispiel historisch bedingt gut. Doch was nützt das den Eltern im Westen?
Erhebliche Probleme wird weiterhin auch die überdurchschnittliche Nachfrage nach Kita-Plätzen in Groß- und Uni-Städten bereiten. Und schließlich stellt sich auch noch die Qualitätsfrage: Wie hoch ist die Zahl der Betreuer beziehungsweise Betreuerinnen pro Kind? Wie lang oder kurz sind die Anfahrtswege? All das wird kontrovers diskutiert werden.
Auch sind noch große finanzielle Anstrengungen erforderlich. Die Debatte um Sinn und Unsinn des Betreuungsgeldes wird daher zu Recht nicht abreißen.
Uwe Westdörp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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