30.05.2013 22:17:58
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Neue OZ: Kommentar zu Fracking/Hannelore Krafts Kanada-Reise
Es spricht für Hannelore Kraft, dass sie in die kanadische Wildnis reist und sich selbst vorurteilslos einen Eindruck von der umstrittenen Methode zur Förderung von Erdgas macht. Und es ist gut, dass die Ministerpräsidentin mit den Arbeitern der Bohrfirma spricht und zugibt, noch keine fertige Entscheidung zu haben.
Derzeit hätte Hydraulic Fracturing, kurz Fracking genannt, in Deutschland nicht den Hauch einer Chance. Jeder Politiker, der sich dafür aussprechen würde, müsste mit einem gewaltigen Gegenwind von Bürgerinitiativen rechnen und mit dem Verlust von Wählerstimmen. Auch Unternehmen, die mit Probebohrungen beginnen wollen, dringen mit ihren Argumenten nicht durch. Ebenso wenig Geowissenschaftler, die den eingesetzten Chemiecocktail für ungefährlich halten. Zu groß ist die deutsche Angst vor Verunreinigung des Grundwassers und einem Verbrauch der Landschaft.
Fracking hat daher hierzulande vor allem Unruhe zutage gefördert, Schiefergas allerdings noch nicht. In den USA und Kanada ist das anders: Dort hat die Hochtechnologie Fracking auch mit politischer Unterstützung eine Art Goldgräberstimmung ausgelöst, Arbeitsplätze geschaffen, den Preis für Erdgas gesenkt. Doch das dicht besiedelte Deutschland ist nicht Nordamerika. Hier ist es sinnvoll, nichts zu überstürzen, aber auch nicht die Tür komplett zuzumachen.
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