27.12.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte
Wenn es um die angedachte Termingarantie beim Facharzt geht, werden die Lobbyisten der Mediziner kreativ. Die Ärztekammer will der Bundesregierung jetzt mit einer Art Express-Überweisung zuvorkommen. Nicht der erste Vorschlag der Lobbyverbände der Ärzteschaft: Vor der Wahl war in einem Positionspapier sogar von Vorkasse bei einem Facharzttermin ohne Überweisung die Rede.
Diese Vorschläge haben vor allem ein Ziel: den Kassenpatienten aus den Facharztpraxen fernzuhalten. Seine Behandlung bringt dem Mediziner oftmals nichts ein, im schlimmsten Fall zahlt der Arzt drauf. Daraus Geldgier abzuleiten wäre der falsche Schluss. Schließlich muss auch ein Arzt ordentlich wirtschaften.
Es stellt sich nun die Frage, welcher Vorschlag praxistauglicher ist: Eilüberweisung oder Termingarantie? Letztere bedeutet zusätzliche Bürokratie und weniger Autonomie der Ärzte. Bei der Dringlichkeits-Idee des Lobbyverbandes hingegen bleibt offen, wie die Eilbedürftigkeit definiert werden soll. Ab wann ist der Kranke krank genug, um mit seinem Leiden möglichst schnell bei einem Facharzt vorstellig werden zu dürfen? Darauf muss eine plausible Antwort gefunden werden. Denn erst dann wäre der Ärztekammer-Vorschlag sowohl im Sinne der Mediziner als auch der Patienten und damit die bessere Wahl für alle.
Dirk Fisser
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