24.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit/Pharma/Ärzte
Es ist schlecht, wenn bei einer Therapie nicht der kranke Mensch im Mittelpunkt steht, sondern der Profit. Patienten müssen darauf vertrauen können, dass medizinische Gründe ausschlaggebend sind für die Wahl eines Medikamentes, nicht Vorteile für den Arzt. Und so ist die Selbstverpflichtung, mit der die Pharma-Industrie auf öffentlichen Druck reagiert, zumindest ein erster Schritt zu mehr Transparenz.
Denn nach wie vor hilft die Pharma-Industrie der Entscheidung von Ärzten nach: durch Fortbildungen in noblen Hotels, fürstliche Vortrags- und Beratungshonorare und schnell verdientes Geld für das Ausfüllen von Fragebögen. Die Grauzone zur Korruption ist fließend.
Dabei ist es schwer zu beurteilen, ob es sich um ein Massenphänomen handelt. Falsch wäre es jedenfalls, alle Mediziner unter Generalverdacht zu stellen. Doch die Versuchung, sich bestechen zu lassen, ist allein dadurch gegeben, dass niedergelassene Ärzte mit ihren Verordnungen in einem milliardenschweren Markt über die Umsätze von Pharma-Firmen mitentscheiden.
Die Selbstverpflichtung, Zuwendungen offenzulegen, hilft weiter. Sie reicht aber nicht. Denn es stellt sich die Frage, wer die Einhaltung der Regeln überwacht. Auch Ärztekammern sind nicht die richtige Instanz, denn Sanktionen gegen schwarze Schafe wurden bisher kaum angewandt. Ohne eindeutige Gesetze geht es nicht.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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