02.12.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Handel / Computer / Internet / USA
Kommt ein Päckchen geflogen ... Die Pläne von Amazon-Gründer Jeff Bezos sind irgendwo zwischen Hirngespinst und Zukunftsmusik einzuordnen. Bis Drohnen Postboten ersetzen, werden Jahrzehnte vergehen. Zwar ist das gezielte Töten durch unbemannte Flugobjekte längst militärischer Alltag. Zwischen Tötungsmaschine und marktreifer Paketzustellung besteht aber ein erheblicher Unterschied.
Dass allerdings in den fernen USA bereits an einer zivilen Nutzung geforscht wird, macht den Innovationsdruck deutlich, der auf der Branche lastet. Das Geschäftsmodell Versandhandel stößt mittlerweile an Grenzen. Die Faktoren Zeit und Personal sind seit den Pioniertagen von Unternehmen wie Quelle oder Karstadt auf ein Minimum reduziert worden.
Der Trend aber geht weiter in Richtung noch schnellerer, noch günstigerer Lieferung. Wo also ist aus dem Geschäftsmodell noch etwas herauszupressen? Der Aufbau von Logistikzentren in Polen ist so ein Beispiel. Dort sind die Lohnkosten geringer als in Deutschland, und Gewerkschaften treten nicht ganz so fordernd auf.
Doch auf Dauer wird auch das nicht reichen, wenn Amazon weiter aufs Tempo drückt. Neue Ideen müssen her. Die Drohne ist ein Beispiel. Mehr noch ist sie allerdings ein gelungener PR-Coup in der gewinnbringenden Vorweihnachtszeit. In der fürchtet Amazon nach eigener Aussage bekanntlich Schnee und Eis viel mehr als die Gewerkschaften.
Dirk Fisser
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