13.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Hochwasser
Die Rekordflut hat an Elbe und Donau ganze Landstriche verwüstet. Es ist deshalb eine moralische Selbstverständlichkeit, dass Bund und Länder einen milliardenschweren Hilfsfonds aufgelegt haben. Die Städte, Firmen und Bürger in den Katastrophengebieten müssen Unterstützung erhalten, schnell, unbürokratisch, großzügig.
Hier zeigt Kanzlerin Angela Merkel einmal mehr ihr sicheres Gespür für das politisch Gebotene. Schließlich wäre es der deutschen Öffentlichkeit kaum zu vermitteln gewesen, wenn der Staat die Flutopfer im Regen stehen ließe, während für Euro-Krisenstaaten gigantische Rettungsschirme bereitstehen.
Sicher: Noch ist nicht klar, woher Finanzminister Wolfgang Schäuble die Gelder für die Fluthilfe nehmen soll. Wahrscheinlich wird er die Neuverschuldung erhöhen müssen. Aber das ist zweitrangig. Zunächst geht es darum, Existenzen zu sichern und den Wiederaufbau anzugehen. Wenn schon Banken als systemrelevant gelten, dann sind es die Menschen zwischen Magdeburg und Passau erst recht. Die vielen Helfer, die Sandsäcke füllen, Dämme sichern und Schlamm wegräumen, machen vor, was Solidarität heißt.
Merkel vorzuwerfen, sie betreibe mit der Naturkatastrophe Wahlkampf, ist eine billige, fast unverschämte Unterstellung. Beim Hochwasser 2002 ging Gerhard Schröder schließlich auch nicht zum Stimmenfang auf den Deich. Er bewährte sich als Krisenkanzler.
Michael Clasen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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