12.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Industrie / Messen
Nie wählten die Veranstalter ein kühneres Motto: Die "4. industrielle Revolution" haben die Macher der Hannover Messe dieses Mal ausgerufen. Nach der Dampfmaschine, dem Fließband und dem Computer soll nun die intelligente, sich selbst organisierende Fabrik ein neues Industriezeitalter anbrechen lassen.
Auch wenn dieses Szenario nach Einschätzung der meisten Unternehmen und Hochschulen nicht vor dem Jahr 2025 Wirklichkeit wird, die Hannover Messe 2013 eröffnete ihren Besuchern eine faszinierende Aussicht auf die Zukunft. Sie zeigte, wie die schöne neue Industriewelt einmal aussehen könnte. So idealtypisch und vereinnahmend bot die Messe dieses Wie dar, dass das Warum zur Nebensache wurde: Welchem Zweck soll eine "4. industrielle Revolution" dienen?
Die Frage haben Klima- und Nachhaltigkeitsforscher längst beantwortet: Innovation in der Industrie muss heute vor allem darauf zielen, deren Rohstoffverbrauch zu senken. Die intelligente Fabrik muss einer Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wachstum dienen. Wachstum findet vor allem in Asien, Südamerika und Russland statt, und die internationalisierten deutschen Unternehmen tragen kräftig dazu bei. Die Revolution aus Wettbewerbsgründen auf die heimische Industrie zu beschränken wäre deshalb falsch. Ressourcenvergeudung anderswo schadet auch dem Rohstoffimporteur Deutschland.
Christian Schaudwet
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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