28.06.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Vatikan / Finanzen
Gut hundert Tage ist Papst Franziskus im Amt. Langweilig dürfte ihm nicht gewesen sein. Von einem homosexuellen Priesterkreis im Zentrum der Kirche war die Rede, auch Kindesmissbrauch wird Männern hinter den Mauern des Vatikans vorgeworfen. Nun erreicht parallel die Affäre um die Vatikanbank eine neue Stufe, indem ein hoher geistlicher Vertreter des Instituts der Geldwäsche und Korruption beschuldigt wird.
Der Fall dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein - hat der neue Chef des Geldhauses doch angekündigt, jedes einzelne Konto zu prüfen. Die italienische Zentralbank hatte mehrfach vatikanische Transfers verweigert, weil es an Transparenz mangelte. Allein am festgenommenen Prälaten und seinem Umfeld wird dies nach Lage der Dinge nicht gelegen haben. Zugleich hat Franziskus erst in dieser Woche ein neues Aufsichtsgremium installiert und seinen Bankern klargemacht, dass sie auch wie andere Institutionen innerhalb der Kirche nur ein winziges Rädchen im Gesamtwerk seien - und durchaus entbehrlich, da die Liebe zum Menschen der wichtigere Pfeiler des Glaubens sei als sie.
Der Papst scheint daher Ernst zu machen. Seine Botschaft der Erneuerung richtet sich konsequent nach innen. Weit weniger als seine Vorgänger ermahnt er die Welt da draußen. Nur so kann die Kirche jenen Respekt wiedererlangen, den sie gegenwärtig bitter vermisst.
Burkhard Ewert
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