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16.07.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Leiharbeiter

Osnabrück (ots) - Eine Meldepflicht muss her

Das Timing hätte nicht schlechter sein können: Während viele in der Region nach wie vor schockiert sind über den Tod zweier Arbeiter in einer Massenunterkunft, kann sich die Meyer Werft einen 700-Millionen-Euro-Auftrag sichern.

Gratulation an die Schiffsbauer. Aber jetzt darf keinesfalls zur Tagesordnung übergegangen werden. Viel zu viele Fragen sind unbeantwortet.

Das gilt im Übrigen auch für die Politik. Die beiden Landesminister Lies und Meyer, die sich vor Kurzem noch über skandalöse Bedingungen in der Fleischindustrie beklagt haben, sind erstaunlich still. Gerade jetzt, da offenbar wird, dass Missstände auch in anderen niedersächsischen Wirtschaftszweigen anzutreffen sind. Ist der Elan, die Missstände zu bekämpfen, etwa schon verflogen?

Das wäre falsch. West-Niedersachsen wacht gerade erst auf. Den Bürgern fallen die Tausenden ausländischen Arbeiter auf, die tagsüber in den Fabriken verschwinden. Vermieter müssen sich für die Geschäftemacherei mit heruntergekommenen Immobilien rechtfertigen. Und Unternehmern wird vorgehalten: Wer Subunternehmer für sich arbeiten lässt, der trägt zwar keine juristische Verantwortung. Ganz bestimmt aber die moralische.

Der nächste Schritt lautet, sich einen Überblick über die Zahl der ausländischen Arbeiter zu verschaffen. Wie sollen Missstände bekämpft werden, über deren Ausmaß keine Klarheit herrscht? Eine Meldepflicht für Werkverträge muss her.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion

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