14.06.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Linke
Hass, Liebe, Machtspiele und Einheitsschwüre, vor einem Jahr gab es beim legendären Göttinger Bundesparteitag der Linken das ganz große Kino. Der Ostdeutsche Gregor Gysi ließ allen Frust gegen die Arroganz der Wessis heraus, und bereitete damit den Abgang Oskar Lafontaines vor. Der hatte noch den pragmatischsten Linken, Dietmar Bartsch, ins Aus geschossen und für seiner Gefährtin Sahra Wagenknecht den Weg nach oben gebahnt. Angesichts dieser Dramatik muss der aktuelle Parteikongress in Dresden geradezu langweilig wirken.
Katja Kipping, die junge Bundestagsabgeordnete aus Sachsen und seit einem Jahr amtierende Vorsitzende, hat viel für diesen Burgfrieden getan. Vor der Bundestagswahl fleht sie darum, den ewigen Knatsch und das Gezerre zwischen Ost und West zu lassen, öffentlich jedenfalls. Dabei ist allerdings der Linken irgendwie der Schwung abhandengekommen. Das liegt auch daran, dass die tüchtige Ost-Frau Kipping mit dem West-Mann Bernd Riexinger einen Ko-Vorsitzenden hat, der wie aus der Zeit gefallen wirkt. Mit veralteten Kampfparolen und der Forderung nach maximaler Rundum-Versorgung ödet er nur an.
Schlecht auch, dass Lafontaine seiner Partei eine Anti-Euro-Debatte aufgedrängt hat. Ob es der klugen Kipping auch dieses Mal gelingt, den Druck herauszunehmen? Auf Lafontaines Einsicht kommt es an. Wieder einmal.
Beate Tenfelde
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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