05.11.2013 22:13:59
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Neue OZ: Kommentar zu USA / Bürgermeisterwahl / New York
Selten stößt die Wahl eines Bürgermeisters auf weltweites Interesse. New York allerdings ist auch keine normale Stadt, sie hat so viele Einwohner wie Österreich, eine Wirtschaftsleistung, die nicht weit hinter der der G-8-Nation Kanada zurücksteht, und ist führender Finanzplatz der Welt.
Insofern ist der sich abzeichnende Linksruck bemerkenswert. Der Grund ist nicht, dass die New Yorker nach 20 Jahren die Nase voll von Republikanern haben, die Erfolge des scheidenden Bürgermeisters Michael Bloomberg, ohnehin kein Parteisoldat, und seines Vorgängers Rudolph Giuliani sind nicht von der Hand zu weisen. New York ist heute nicht mehr der kriminalitätsverseuchte Moloch der 80er. Vor allem Bloomberg hat die Stadt saniert wie eine marode Firma. Nun allerdings scheinen die New Yorker dem Multimilliardär sagen zu wollen: Danke für alles, aber unsere Stadt ist kein Konzern. Andere Dinge müssen angepackt werden: die Schere zwischen Arm und Reich, die explodierenden Mieten, das Heer der Obdachlosen. Es sind soziale Fragen, die die Bürger umtreiben. Und deren Lösung trauen sie keinem Republikaner zu.
Man muss daraus keinen Landestrend herauslesen, zumal der Republikaner Joe Lhota sicher das miese Image seiner Partei ausbaden muss. Aber dass ein Bill de Blasio, der so offen gegen Reiche vorgehen will und so vehement für Sozialmaßnahmen eintritt, auf so große Zustimmung stößt, das wird man auch außerhalb New Yorks registrieren.
Maik Nolte
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