01.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu USA / Geheimdienste / Internet / Russland
Die spektakuläre Flucht des früheren amerikanischen Geheimdienstlers Edward Snowden könnte aus einem Spionage-Thriller des Bestsellerautors John le Carré stammen. Seit einigen Wochen führen die Enthüllungen zu Spannungen zwischen den Großmächten USA, China und Russland. Und nicht erst, als der 30-jährige Techniker von Hongkong nach Moskau flog, geriet er in die Mühlen der Weltpolitik.
Schwer zu glauben, dass Präsident Wladimir Putin nun aus reiner Menschenliebe handelt, wenn er dem am Moskauer Flughafen gestrandeten Computerexperten Asyl gewähren will. Ein Imagegewinn mag für die autoritäre Regierung im Kreml einer von mehreren Gründen sein, zumal Russland selbst wegen seiner zunehmenden Einschränkung des Internets einschließlich einer totalen Überwachung von Menschenrechtlern und Medienexperten kritisiert wird.
Möglicherweise handelt es sich jetzt um einen Deal, der sowohl den Vereinigten Staaten als auch Russland nützt. Bekannt ist, dass die beiden Großmächte auf hoher Ebene über eine Auslieferung Snowdens verhandelt haben. Was aber genau hinter dem Asyl-Angebot steckt, wird die interessierte Öffentlichkeit wohl nie im Detail erfahren. Doch man stelle sich einmal vor, Snowden wäre ein russischer Geheimdienstler, der ein Ausspähungsprogramm Moskaus verraten hätte. In diesem Fall hätte der Kreml den Informatiker vermutlich erbarmungslos verfolgt.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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