16.10.2013 22:15:05

Neue OZ: Kommentar zu USA / Haushalt

Osnabrück (ots) - In letzter Minute

Es war fünf vor zwölf. Die Einigung zwischen Demokraten und Republikanern in den USA kam in letzter Minute. Nicht nur für die USA, sondern auch für die Weltwirtschaft, sagen Experten, die den Super-GAU der Aktienmärkte und einen Zusammenbruch des internationalen Währungsgefüges vor Augen hatten. Wenn der Senat den Kompromiss billigt, wovon auszugehen ist, wird auch das Repräsentantenhaus zustimmen, und die US-Finanzen sind vorläufig gerettet. Durch den wochenlangen Streit der Verantwortlichen ist das öffentliche Leben im Land der weltgrößten Volkswirtschaft weitgehend lahmgelegt. Behörden sind geschlossen, Nationalparks und fast alle staatlichen Sehenswürdigkeiten gesperrt. Nur überlebenswichtige Dinge wie das Rettungswesen funktionieren noch. Diese Situation kennen die US-Bürger. Schon öfter war die Weltmacht ohne gültigen Haushalt, waren Gelder eingefroren.

Mit der Einigung haben die Verantwortlichen darüber hinaus auch einen weiteren immensen Imageschaden von ihrem Land abgewendet. Die Welt schaute in den letzten Tagen nicht nur wegen der teilweise abstrusen Verhandlungen gebannt nach Washington. Sondern auch, weil sie Zeuge wurde von unverantwortlichem Geschacher. Darüber konnte man nur den Kopf schütteln. Da saßen Erwachsene, die sich verhielten wie Teenager in der Kneipe, die darüber streiten, wer das nächste Bier bezahlt. Unmöglich.

Gerhard Placke

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