16.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu USA / Terrorismus / Boston
Ausgerechnet Boston! Die Stadt der legendären Tea Party von 1773 spielt eine große Rolle für das Unabhängigkeitsverständnis sowie den Nationalstolz der Amerikaner. Und auch der Zeitpunkt war nicht zufällig. Am Montag feierten sie dort den Patriot's Day in Gedenken an die ersten Unabhängigkeitskämpfe.
Der Marathon ist dabei das wichtigste Ritual der Bürger in der Stadt der Revolutionäre. All dies könnte - ausdrücklich im Konjunktiv formuliert - auch auf eine Täterschaft in der stramm nationalen Ecke oder in der Gruppe der Waffennarren hinweisen. Doch Vorsicht mit Spekulationen. Die Motive der wahren Täter liegen noch im Dunkeln.
Das Wesensmerkmal des Terrorismus ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Doch über mehr als ein Jahrzehnt gab es in den USA keine Toten infolge eines Anschlags. Hatten die Amerikaner nach dem 11. September 2001 noch für sich persönlich im Terrorismus die größte Gefahr gesehen, war diese Angst inzwischen von anderen Herausforderungen wie der Wirtschaftskrise abgelöst worden. Dies dürfte sich nun ändern.
2001 brannte sich "Es kann bei uns passieren" ins Gedächtnis der Nation. Bis zu den Anschlägen auf ihre wirtschaftlichen, politischen und militärischen Zentren fühlte sie sich unangreifbar. Nun, nach der Attacke auf eine friedliche Massenveranstaltung, kommt noch eine Dimension hinzu: "Es kann nicht nur überhaupt, sondern überall passieren."
Fabian Löhe
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