10.07.2013 22:14:58
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Neue OZ: Kommentar zu Wissenschaft / Gesellschaft / Geburten
Wer sich für Kinder entscheidet, möchte ihnen etwas bieten können. Kaum jemand setzt Nachwuchs in die Welt, wenn er nicht weiß, wovon er die nächste Miete bezahlen soll. Keine Überraschung also, dass die Wirtschaftskrise in Europa eine Delle in der Geburtenstatistik hinterlassen hat.
Gerade als die Europäer in vielen Ländern die Lust aufs Kinderkriegen wiederentdeckten, funkte die Rezession dazwischen. Danach hat sich der Aufwärtstrend bei den Geburtenraten abgeschwächt oder gar ins Gegenteil verkehrt. Das gilt besonders für südeuropäische Länder, wo die Jugendarbeitslosigkeit grassiert. Kein EU-Land erreicht derzeit den Wert von 2,1 Kindern pro Frau, bei dem die Bevölkerungszahl stabil bleibt.
Für Europa, das mit Ideen statt mit Rohstoffen seinen Wohlstand sichert, ist diese Entwicklung fatal. In wessen Köpfen sollen die Ideen reifen, wenn Schulen und Hörsäle sich leeren? Der Fachkräftemangel - in Deutschland schon zu beobachten - wird auch anderswo spürbar werden, sobald die Krise überwunden ist. Auch Verteilungskonflikte zwischen Jungen und Alten sind programmiert.
Die Forschungsergebnisse zeigen: Arbeitsmarkt- und Familienpolitik müssen Hand in Hand gehen, soll der demografische Trend gedämpft werden. Bringt die Politik den erforderlichen langen Atem mit? Es sieht zurzeit nicht danach aus.
Manuel Glasfort
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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