22.12.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zum Einzelhandel
Fast 300 Euro geben Verbraucher in Deutschland pro Kopf für Weihnachtsgeschenke aus. Das ist nicht wenig, wenn man sich vorstellt, dass die Statistik auch Studenten, Geringverdiener und Hartz-IV-Empfänger berücksichtigt. Und noch etwas lässt aufhorchen: Die Bewohner Sachsen-Anhalts liegen bei ihrer Ausgabefreudigkeit zum Christfest vor allen anderen bundesweit. Klar, es gibt auch dort Konsumtempel in den Metropolen Magdeburg und Halle, doch es steht zu vermuten, dass in diesem als strukturschwach geltenden Land viele Geschenkekäufer online unterwegs sind. In vielen Kleinstädten, insbesondere im Osten, ist der lokale Einzelhandel verödet. Da liegt es nahe, Ware im Internet zu bestellen. Bei Nichtgefallen kann sie auch noch ohne Kosten und Angabe von Gründen zurückgeschickt werden. Solche Vorteile schätzen nicht nur Verbraucher auf dem Land. Wer in den letzten Tagen im Verkehrschaos überfüllter Einkaufsstädte festsaß, hat dabei womöglich den Vorsatz gefasst, im nächsten Jahr seine Geschenke im Internet zu kaufen. Doch jetzt kommt eine Zeit des Innehaltens, und es gibt Gründe zum Nachdenken darüber, was einem nicht nur Güter an sich wert sind, sondern auch Menschen, die davon leben, sie zu besorgen. Ganz gleich, ob in einer asiatischen Fabrik, einem ostdeutschen Logistikzentrum, beim Paketdienstleister oder einem örtlichen Fachgeschäft.
Norbert Meyer
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