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26.11.2015 22:32:41

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Debatte über Grenzsicherung Schengen in Gefahr Knut Pries, Brüssel

Bielefeld (ots) - Frankreichs Premier erklärt die Kontrolle der Grenzen zur europäischen Schicksalsfrage; die Kanzlerin und der SPD-Faktionschef warnen vor dem Untergang der Schengen-Freiheit; EU-Kommissionschef Juncker mahnt: Wenn Schengen fällt, fällt auch der Euro. Die Tage werden kürzer, die Befunde zum Zustand der EU schwärzer. Auch wenn man die Beschwörungen des Untergangs nicht zum Nennwert nimmt, kann einem mulmig werden. Ist die EU tatsächlich drauf und dran, final abzuschmieren? Ist die Rückkehr von Zaun und Schlagbaum in einer wachsenden Zahl von Mitgliedsstaaten ein Vorbote des Zusammenbruchs der großen Idee vom vereinten Europa? Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Europa enttäuscht die dringendsten Erwartungen seiner Bürger. Die richten sich in diesen turbulenten Zeiten vor allem auf Sicherheit. In der Krise erweist sich Europa als unfähig, sie zu bieten. Wie geht es nun weiter? Alternative eins: Vergiss Schengen! Das System funktioniert eh nicht. Alternative zwei: Was nicht funktioniert, aber gebraucht wird, muss man reparieren. Ob und wie dringlich es gebraucht wird, ist offen. Es liegt an uns allen, am deutlich artikulierten Volkswillen, in welcher Richtung der Weg aus der Misere gesucht wird.

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