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19.03.2017 22:01:58

Neue Westfälische (Bielefeld): SPD wählt neuen Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten 100 Prozent Schulz Thomas Seim

Bielefeld (ots) - Was mag nur in Sigmar Gabriel vorgegangen sein, als fest stand, dass Martin Schulz der für alle Delegierten richtige, bessere, vor allem aber erfolgversprechende Nachfolger ist? 100 Prozent Schulz - das ist ein eigentlich für die SPD undenkbares Wahlergebnis für einen Vorsitzenden. Nicht einmal Willy Brandt hat das geschafft. Nicht einmal Kurt Schumacher hat das geschafft - selbst dem Chef der Nachkriegs-SPD im Westen fehlten 1948 Stimmen. Was bedeutet dieses Ergebnis? Die SPD ist derzeit wieder ganz bei sich, sie fühlt sich auf der richtigen Seite der Gesellschaft, sie erlebt sich stark als Kraft für Freiheit und Gerechtigkeit. Dieses Momentum hatte sie lange nicht, obwohl sie auch unter Sigmar Gabriel erhebliche Erfolge für sich verbuchen konnte. Nur in Stimmen konnte Gabriel seine Arbeit nie umsetzen. Das scheint nun Schulz zu gelingen, auch weil er - jedenfalls bislang - weder in der SPD noch bei den Wählern als Teil der Politik in Berlin wahrgenommen wird. Die große Koalition arbeitet zwar durchaus erfolgreich. Eine große Nähe zur Wahlbevölkerung ist ihr indes nie zuteil geworden. Davon profitiert Schulz. Noch ist es vorwiegend Psychologie. Wie weit dieser Aufschwung die Sozialdemokratie tatsächlich führen kann, darüber werden auch die Konkretisierungen eines Wahlprogramms erst noch entscheiden. Da hat auch Schulz bei seiner Parteitagsrede eine Reihe von Fragen offen gelassen und auf den Programm-Parteitag in Dortmund Ende Juni verwiesen. Die Union wiederum hat noch nicht zum Gegenangriff angesetzt. Sie wirkt eher gelähmt von der Euphorie der Sozialdemokraten. Das wird allerdings nicht so bleiben. Die Auseinandersetzung zwischen Spitzenkandidaten und Programmen wird auf beiden Seiten noch Bewegung erzeugen - mehr oder weniger eben. Einstweilen aber hat die SPD mit Schulz einen Lauf. Wenn dieser Lauf sich fortsetzen sollte über die Saar-Wahl am nächsten Wochenende, die vermeintliche oder tatsächliche Merkel-Schwäche in der Mobilisierung von Anhängern, die Wahl eines früher sozialistischen, heute eher sozialdemokratischen französischen Präsidentschaftskandidaten Macron und die Bestätigung der NRW-Ministerpräsidentin Kraft (SPD) - dann wird auch die Bundestagswahl spannend. Spannender als noch zu Jahresbeginn denkbar. Das mag auch Sigmar Gabriel trösten.

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