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02.08.2015 12:11:45

Neuer Taliban-Chef ruft islamistische Bewegung zur Einheit auf

   KABUL (AFP)--Der neue Chef der afghanischen Taliban, Mullah Achtar Mansur, hat in seiner ersten Audiobotschaft die islamistische Bewegung zur Einheit aufgefordert. "Wir müssen uns alle um die Bewahrung von Einheit bemühen", sagte Mansur in der am Samstag ausgestrahlten Botschaft. Zugleich rief er seine Anhänger auf, den seit 14 Jahren andauernden Aufstand fortzusetzen.

   "Eine Spaltung in unseren Rängen wird nur unsere Feinde zufriedenstellen und uns weitere Probleme bereiten", sagte Mansur in der rund halbstündigen Aufnahme. Der Aufstand müsse fortgesetzt werden und die Taliban sollten wachsam hinsichtlich ausländischer Propaganda sein, die zum Ziel habe, die Gruppe zu spalten. "Unser Ziel ist es, das Gesetz der Scharia und ein islamisches System einzuführen, und unser Dschihad wird andauern, bis dies erreicht ist", sagte Mansur.

   Die Taliban hatten Mansur laut einer Mitteilung offiziell zum Nachfolger des langjährigen Anführers Mullah Omar bestimmt. Zuvor hatten sie Omars Tod bestätigt, der sich nach Angaben der afghanischen Regierung bereits vor mehr als zwei Jahren ereignete.

   Die Ernennung Mansurs zum neuen Anführer ist innerhalb der Taliban aber nicht unumstritten. Sie kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Taliban einen internen Richtungsstreit führen und die Gruppe Konkurrenz durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erhält.

   Widerstand erhält Mansur vor allem von einigen Mitgliedern der Quetta-Schura, dem Führungsgremium der Taliban. Diese werfen Pakistan vor, zu viel Einfluss auf die Gruppe zu nehmen. Mansur verbrachte in dem Nachbarland Teile seines Lebens. Neben Mansur gelten auch seine beiden neuen Stellvertreter Haibatullah Achundsada und Siradschuddin Hakkani als der pakistanischen Militärelite nahestehend.

   Mansur gilt als pragmatisch und als Unterstützer der jüngst aufgenommenen Friedensgespräche mit Kabul. Experten gehen deshalb davon aus, dass der Friedensprozess unter Mansur gestärkt wird. Allerdings gibt es mehrere Taliban-Vertreter, welche die Friedensgespräche kritisch sehen. Mehrere Taliban-Kommandeure stellten deren Legitimität zuletzt offen in Frage.

   Die Taliban wiesen überdies Berichte über den Tod des Gründers des Hakkani-Netzwerks, Dschalaluddin Hakkani, zurück. Das Netzwerk ist der militärisch schlagkräftigste und gefährlichste Ableger der Taliban. Pakistanische Medien hatten am Freitag über den angeblichen Tod Hakkanis berichtet, als dessen Sohn Siradschuddin zum Stellvertreter Mansurs bestimmt wurde.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/bek

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   August 02, 2015 05:41 ET (09:41 GMT)- - 05 41 AM EDT 08-02-15

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