27.05.2013 18:17:58
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neues deutschland: BND und Syrien: Heikel
Berlin (ots) - Das ist das Schicksal von Geheimdienstlern: Tun sie
was selten genug vorkommt - etwas halbwegs Vernünftiges, empfangen sie kaum öffentliches Lob. Scheitern sie bei einer solchen Mission - was häufig der Fall ist -, gibt es Kritik und Hohn obendrauf. Das, was der deutsche Auslandsgeheimdienst (vermutlich) gerade im Bürgerkriegsland Syrien treibt, kann durchaus positive Wirkungen haben. Gemeint sind damit natürlich nicht die nimmersatten Horcher auf Marinebooten vor der Küste. Es geht vielmehr um klandestine Vermittlungsversuche an Land, mit denen Regime und Rebellen, ohne sich in die Augen schauen zu müssen, in eine nicht-kriegerische Beziehung treten. Was immer der BND - und damit Deutschland - dazu beitragen kann, ist vielen mehr oder wenig Beteiligten willkommen. Obama möchte sich von seinen Hardlinern nicht in ein neues Abenteuer treiben lassen. Russland und China wären vom Buh-Mann-Image erlöst, Assad-Freunde zu sein. Nicht aber vom Zugang zum Mittelmeer. Auch Iran und Saudi-Arabien kämen ohne Gesichtsverlust aus dem Konflikt heraus. Israel würde gern die Sorge abstreifen, dass jenseits der Grenze ein neuer Stützpunkt von Glaubenskriegern entsteht. Nur zu gerne akzeptiert man statt dessen ein schwaches, aber verlässliches Assad-ähnliches Gebilde. Ob aus sehr begrenzten BND-Vermittlungen ein Hauch Rückenwind für die notwendige politische Lösung wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Keine Geheimoperation ersetzt offene politische Stellungnahmen. Doch die sind in Berlin so selten wie Trüffel im ewigen Eis.
was selten genug vorkommt - etwas halbwegs Vernünftiges, empfangen sie kaum öffentliches Lob. Scheitern sie bei einer solchen Mission - was häufig der Fall ist -, gibt es Kritik und Hohn obendrauf. Das, was der deutsche Auslandsgeheimdienst (vermutlich) gerade im Bürgerkriegsland Syrien treibt, kann durchaus positive Wirkungen haben. Gemeint sind damit natürlich nicht die nimmersatten Horcher auf Marinebooten vor der Küste. Es geht vielmehr um klandestine Vermittlungsversuche an Land, mit denen Regime und Rebellen, ohne sich in die Augen schauen zu müssen, in eine nicht-kriegerische Beziehung treten. Was immer der BND - und damit Deutschland - dazu beitragen kann, ist vielen mehr oder wenig Beteiligten willkommen. Obama möchte sich von seinen Hardlinern nicht in ein neues Abenteuer treiben lassen. Russland und China wären vom Buh-Mann-Image erlöst, Assad-Freunde zu sein. Nicht aber vom Zugang zum Mittelmeer. Auch Iran und Saudi-Arabien kämen ohne Gesichtsverlust aus dem Konflikt heraus. Israel würde gern die Sorge abstreifen, dass jenseits der Grenze ein neuer Stützpunkt von Glaubenskriegern entsteht. Nur zu gerne akzeptiert man statt dessen ein schwaches, aber verlässliches Assad-ähnliches Gebilde. Ob aus sehr begrenzten BND-Vermittlungen ein Hauch Rückenwind für die notwendige politische Lösung wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Keine Geheimoperation ersetzt offene politische Stellungnahmen. Doch die sind in Berlin so selten wie Trüffel im ewigen Eis.
Originaltext: neues deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
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