17.11.2013 18:34:49
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neues deutschland: Der besorgte Rassist
Berlin (ots) - In der Bundesrepublik bildet sich zurzeit eine
ebenso breite wie widerliche Front gegen Asylbewerber: Vom Politiker,
der über »Asylmissbrauch« schwadroniert (aber natürlich kein Rassist
ist), über den NPD-Nazi (der Rassist ist und natürlich auch gegen den
»Asylmissbrauch«) bis hinunter zum »einfachen besorgten Bürger« (der
natürlich nichts gegen Ausländer hat, aber...) rückt man zur
Volksgemeinschaft wider die Flüchtlinge zusammen. In den 1990er
Jahren führte diese Dreifaltigkeit der Menschenverachtung zu
Pogromen, Mord und Totschlag. Lichtenhagen, Mölln, Solingen... Zur
Zeit scheint eine Wegscheide erreicht: Wiederholt sich die
Geschichte, oder gelingt es, den Mob mit seinen Reden,
Bürgerinitiativen und Fackeln zurückzuschlagen? Letzteres erscheint
als Sisyphosaufgabe angesichts der Ablehnung, die Flüchtlingen an
immer mehr Orten entgegenschlägt. Es kommt einem vor wie eine
schlechte Version von »Hase und Igel«. Dort wo eine neue
Asylunterkunft entstehen soll, ist der besorgte Rassist schon längst
da und schreit »Nein zum Heim«. Doch anders als in den 90ern, gibt es
bestehende Strukturen, die den Widerstand gegen NPD, »Lichtellauf«
und die »das muss man ja mal sagen dürfen«-Rhetorik organisieren.
Gibt es Menschen, die aus mehr als 20 Jahren rechter Gewalt gelernt
haben und aufstehen, bevor es zu spät ist. Rassismus nimmt sich den
Platz, den man ihm zugesteht - rollen wir ihm unendlich viele Steine
in den Weg.
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