30.01.2017 10:28:43

Nouy: Italien hat zu wenig gegen notleidende Kredite getan

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Italien hat nach Aussage der Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Daniele Nouy, in den vergangenen drei Jahren zu wenig dafür getan, die notleidenden Kredite der Banken zu verringern. In einem Interview mit der italienischen Zeitung la Repubblica verteidigte sie außerdem den Umgang der Aufsicht mit Monte dei Paschi.

   "In Italien hat es in Sachen notleidende Kredite in den ersten drei Jahren - dem Jahr der umfassenden Bilanzprüfung und den beiden Folgejahren - wenig Fortschritte gegeben", sagte Nouy. Ihre Erfahrung sei, dass nichts passiere, wenn die Aufsicht nicht ambitioniert vorgehe. Es gebe in Italien noch sehr viel zu tun.

   Nouy begrüßte die Entscheidung Italiens, 20 Milliarden Euro für die schwächsten Banken des Landes beiseite zu legen. "Es zeigt, dass das Problem erkannt ist, und es ist ein guter Anfang, das Problem zu lösen", sagte sie.

   Die Chefin der EZB-Bankenaufsicht verteidigte zudem das Vorgehen im Fall der Bank Monte dei Paschi. "Wir müssen alle Banken gleich behandeln. (...) Wir können keine harten Entscheidungen treffen, ohne zugleich fair zu sein", sagte Nouy. Die EZB hatte der Bank einen Kapitalbedarf von 8,8 Milliarden Euro attestiert und eine neuerliche Fristverlängerung für eine Kapitalerhöhung abgelehnt.

   "Wir waren nicht der Ansicht, dass eine abermalige Fristverlängerung um einen Monat die Lage der Bank verbessern würde, deshalb sind wir einen Schritt weiter gegangen und haben eine vorbeugende Kapitalerhöhung gefordert", sagte Nouy.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/jhe

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   January 30, 2017 03:58 ET (08:58 GMT)

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