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15.11.2015 19:37:37

NRZ: Sie dürfen nicht gewinnen - ein Kommentar von MANFRED LACHNIET

Essen (ots) - Nach den furchtbaren Massakern in Paris betonen besonnene Politiker hierzulande, dass der Terror nicht mit der aktuellen Flüchtlingsdiskussion vermengt werden darf. Andere Verantwortliche wie Seehofer oder Söder tun genau das Gegenteil. Tatsächlich ist die unheilvolle Vermischung der Themen längst da. Natürlich ist es ein unhaltbarer Zustand, wenn unsere Behörden nicht genau wissen, wer in unser Land kommt. Dies macht den Menschen Angst und hätte längst geändert werden müssen. Tatsache ist aber auch, dass viele Flüchtlinge genau jenen Terroristen entkommen wollen, die jetzt in Paris so massenhaft mordeten.

Darum muss das politische Handeln jetzt auf die Bekämpfung des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) und seiner Gesinnungsgenossen abzielen. Der Kampf gegen diese Mordbanden muss endlich von allen großen Mächten geführt werden. Was am Freitagabend in Paris geschehen ist, passiert in Städten wie Bagdad oder Beirut alle paar Tage. Wir blenden das nur zu gerne aus. Zu lange haben wir den üblen Mächten etwa in Syrien das Feld überlassen. Von einer klaren Haltung kann bis auf den heutigen Tag nicht die Rede sein. Stattdessen verkaufen wir immer noch Waffen an die Helfershelfer der Terroristen. Wachrütteln und Einigkeit müssen nun die Konsequenzen von Paris sein. Europa ist in den letzten Wochen auseinandergedriftet. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass die Staaten wieder zusammenstehen. Das darf kein frommer Wunsch sein, sondern ist ein klarer Auftrag an die Politik - und an uns alle.

Die Terroristen haben auf unsere Art zu leben gezielt. Sie haben uns alle angegriffen, Christen, Muslime, Juden, Atheisten. Sie verachten Freiheit und Offenheit, Toleranz, Fröhlichkeit und den Dialog. Sie verhöhnen aber auch, was sie ihre eigene Religion nennen. Indem sie morden, treten sie den Koran mit Füßen. Folgerichtig haben Muslime auch bei uns die Attentate deutlich verurteilt. Denn auch sie zählen zu den Opfern der Terroristen. Genauso klar müssen die Scharfmacher von Pegida und Co. in die Schranken gewiesen werden. Sie wollen die Religion als Ursache für den Terrorismus herbeireden - und schüren damit bewusst Ängste und Ressentiments. Die Trauer um die vielen Ermordeten muss die Menschen einen. Wenn sie gegeneinander aufgehetzt werden, spielt das nur den Terroristen in die Hände. Sie dürfen den Kampf nicht gewinnen.

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