23.11.2016 12:55:00
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Oberbank-Chef hofft bei Regularien wohl auf Trump-Effekt
"Seit Trumps Wahl sind Anleger von defensiven Werten wie Nahrungsmittelproduktion Richtung Infrastrukturwerte gegangen. Banken und Versicherungen haben zugelegt, weil Trump gesagt hat, er wolle die überzogenen Regularien bei Banken etwas mildern", sagte Gasselsberger in einem Interview mit den "SN". Das hätten die Börsen weltweit positiv honoriert. "In Europa stehen wir am Vorabend von 'Basel IV'. Jetzt ist ein heißer Kampf entbrannt, wie scharf Basel IV sein soll. Deutsche und Franzosen wehren sich gegen weitere Verschärfungen, weil das für die europäischen Banken um 30 Prozent mehr Eigenkapital erfordern würde als für die US-Banken", erläuterte der Banker. Die europäischen Banken "haben ganz andere Geschäftsmodelle. Das würde die Europäer massiv benachteiligen. Inwieweit sich eine gemäßigtere Sichtweise in den USA auswirken werde, bleibe abzuwarten.
Denn demgegenüber stehe, dass die europäischen Banken im Vergleich zu den US-Banken in puncto Produktivität und Eigenkapitalausstattung doch schlechter aufgestellt seien, so Gasselsberger. "Für uns ist das regulatorische Umfeld und die Niedrigzinspolitik jedenfalls eine enorme Belastung."
Ob das heißt, dass die Banken weiter an der Gebührenschraube drehen werden (Stichwort: Bankomatgebühren)? "Wir haben nicht vor, hier in absehbarer Zeit etwas einzuführen", sagte Gasselsberger. Auf der Provisions- und Gebührenseite sei seine Bank ohnehin gut aufgestellt.
"Das Bankomatthema ist ein Sturm im Wasserglas", meint der oberösterreichische Banker. "Man kann nicht für Alles und Jedes eine Preisbindung einführen. Wenn eine Bank sie einführt, hat doch der Kunde die Möglichkeit, woanders hinzugehen. Gebührenmäßig haben wir im europäischen Vergleich ohnehin ein sehr attraktives Umfeld."
(Schluss) rf/ggr
ISIN AT0000625108 WEB http://www.oberbank.at
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