25.03.2025 11:16:00

OeNB-Bilanzverlust 2024 bei 4,2 Mrd. Euro, Bund geht wieder leer aus

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat im Vorjahr erneut einen deutlichen Verlust geschrieben. Unterm Strich blieb ein Bilanzverlust von 4,184 Mrd. Euro, das geschäftliche Ergebnis belief sich auf minus 2,122 Mrd. Euro. Bereits in den Vorjahren musste die OeNB deutliche Verluste hinnehmen. Grund sind die unterschiedlichen Verzinsungen von Aktiva und Passiva. Der Bund geht im Zuge dessen heuer erneut leer aus und erhält keine Gewinnausschüttung.

Der "Tiefpunkt bei den negativen Geschäftsergebnissen" sei überschritten, die geldpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre hätten jedoch "ihre Spuren in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung der OeNB hinterlassen", sagte Vize-Gouverneurin Edeltraud Stiftinger am Dienstag laut Aussendung. Im Zuge der viele Jahre lang ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Krisen der vergangenen Jahre - allen voran die Coronapandemie und der Ukraine-Krieg - hat die OeNB zahlreiche Wertpapiere mit sehr niedriger Verzinsung in der Bilanz. Diese bringen nur wenig Geld für die Notenbank ein. Auf der Passivseite muss die Notenbank jedoch aufgrund des seit 2022 gestiegenen Zinsniveaus höhere Zinsen an die Geschäftsbanken für ihre Einlagen bei der Notenbank zahlen.

Von OeNB bezahlte Zinsen sechsmal so hoch wie Zinseinnahmen

"Die von der OeNB an Kreditinstitute gezahlten Zinsen betrugen im Geschäftsjahr 2024 das Sechsfache der erwirtschafteten Zinserträge aus den geldpolitischen Wertpapier-Ankaufprogrammen", so Stiftinger weiter. Die Einlagen österreichischer Banken bei der OeNB lagen im Vorjahr im Jahresdurchschnitt bei 87 Mrd. Euro und wurden im Schnitt mit 3,7 Prozent verzinst. Demgegenüber standen 107 Mrd. Euro an Wertpapieren, die die Notenbank 2024 zu geldpolitischen Zwecken hielt.

Die durch die frühere ultralockere EZB-Politik stark angestiegene Bilanzsumme konnte 2024 wieder etwas abgebaut werden. Zum Jahresende stand die Bilanzsumme bei 237 Mrd. Euro, das waren um 4 Prozent oder 10 Mrd. Euro weniger als im Jahr davor. OeNB-Gouverneur Robert Holzmann verwies darauf, dass die OeNB auch mit einem Bilanzverlust ihrem Geschäft nachgehen kann. "Ob eine Zentralbank Gewinne oder Verluste macht, ist ein nachrangiges Ergebnis ihres Mandats, die Preisstabilität auf mittlere Frist zu gewährleisten", sagte Holzmann.

Keine Gewinnausschüttung für den Staat

Für den Bund fällt wegen des negativen Ergebnisses heuer das dritte Jahr in Folge keine Gewinnausschüttung ab. Die OeNB rechnet jedoch damit, dass es nun wieder bergauf geht. Nach dem Ende der Anleihen-Ankaufprogramme der EZB reifen viele Wertpapiere nun ab und werden nicht erneut veranlagt. Die Bilanzsumme sollte damit weiter zurückgehen. Danach seien auch wieder Gewinne zu erwarten. Außerdem übertreffe das Vermögen der Nationalbank die Verluste deutlich. Im Vorjahr seien die Goldbestände um ein Drittel gestiegen.

bel/kre

WEB http://www.oenb.at/

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