27.11.2023 09:41:38

OTS: Allianz Trade / Allianz Trade Studie: Großinsolvenzen in Deutschland ...

Allianz Trade Studie: Großinsolvenzen in Deutschland sind zurück - vor

allem bei Kliniken und im Mode-Einzelhandel

Hamburg (ots) -

- Großinsolvenzen in Deutschland nehmen Kurs auf Rekordjahr 2020 (Höchststand

seit 2016)

- Besonders viele große Textilunternehmen und Mode-Einzelhändler sowie Kliniken

betroffen

- Gastronomie zeigt schon vor Mehrwertsteuererhöhung Schwäche: Bei

Gesamtinsolvenzen aller Unternehmensgrößen stärkster Anstieg bei

Insolvenzfällen im Handel, Gastgewerbe und der Baubranche

- "Oh, du traurige": Weihnachtsgeschenke in Gefahr; weniger Spielzeug, weniger

Weihnachtspullover durch Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Die Großinsolvenzen[1] in Deutschland sind zurück: Die Zahl der großen Pleiten

in Deutschland nimmt mit 45 Fällen in den ersten neun Monaten 2023 Kurs auf das

Rekord-Niveau von 2020. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum im Jahr 2022 waren

es mit 26 großen Insolvenzen ein gutes Drittel weniger, 2021 waren es gerade mal

17. Das ist eine Zunahme um 73 % gegenüber dem Vorjahr beziehungsweise 165 % im

Vergleich zu 2021. 2020 markierte den höchsten Stand der Insolvenzen seit 2016

mit damals 58 Großinsolvenzen im Gesamtjahr und 44 Fällen im Vergleichszeitraum

in den ersten neuen Monaten. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Analyse des

weltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade.

"Die großen Insolvenzen sind in diesem Jahr zurückgekehrt und nehmen Kurs auf

den Höchststand aus 2020", sagt Maxime Lemerle, Leiter Insolvenzforschung bei

Allianz Trade. "Besonders viele große Pleiten gab es im bisherigen Jahresverlauf

im (Mode-)Einzelhandel, bei Krankenhäusern und im Maschinenbau."

Am seidenen Faden: Modeunternehmen und Kliniken

Insgesamt zwölf große Textilunternehmen und Modeeinzelhändler schlitterten bis

September 2023 in die Insolvenz sowie acht Dienstleistungsunternehmen, darunter

sechs Kliniken. Das passt zu dem Lagebild des Deutschen Krankenhausinstituts

(DKI), nachdem zwei Drittel der deutschen Kliniken ihre finanzielle Lage aktuell

als schlecht oder sehr schlecht bezeichnen, bei den mittelgroßen Kliniken sind

dies sogar noch mehr. Im Maschinenbau (5 Fälle) sowie in der Metall- (4) und der

Baubranche (3) gab es ebenfalls einige große Pleiten.

Alle Unternehmensgrößen: Stärkste Zunahme der Pleiten im Handel, Gastgewerbe und

Baubranche

Bei den bundesweiten Insolvenzen aller Unternehmensgrößen ist der Trend

innerhalb der Branchen sehr heterogen. Im bisherigen Jahresverlauf bis inklusive

August 2023 verzeichnete die Baubranche die meisten Insolvenzfälle, gefolgt vom

Handel und Unternehmen im Dienstleistungssektor. Der Handel verzeichnete dabei

den stärksten Zuwachs bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum,

aber auch das Gastgewerbe zeigt schon vor der Mehrwertsteuererhöhung Schwäche.

In der Baubranche gab es im bisherigen Jahresverlauf 2023 ebenfalls deutlich

mehr Fälle als noch im Vorjahreszeitraum.

Weihnachtsgeschäft in Gefahr: Kaufzurückhaltung bei Geschenken, Textilien und

Spielwaren

"In diesem Jahr dürften deutlich weniger Geschenke unter dem Weihnachtsbaum

landen", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich

und der Schweiz. "Die Lebensmittelpreise sind trotz der geringeren

Inflationsrate weiterhin hoch. Verbraucher sparen deshalb bei allen anderen

Ausgaben: Sie gehen weniger aus, kaufen weniger Kleidung - und

Weihnachtsgeschenke. In dieser Wetterlage weht deshalb für viele Mode- und

Elektronik-Einzelhändler, einige Spielwarenhersteller und -händler sowie auch

teilweise Gastronomen aktuell ein kalter Herbstwind. Dabei ist gerade für diese

Branchen das Weihnachtsgeschäft extrem wichtig, um mit etwas Winterspeck in die

umsatzschwache 'Saure-Gurken-Zeit' zu Jahresbeginn zu gehen."

In der Gastronomie sind mit der geplanten Erhöhung der bisher reduzierten

Mehrwertsteuer weitere dunkle Wolken am Horizont zu sehen, die die Branche vor

weitere Herausforderungen stellt.

"Viele deutsche Unternehmen sind auch in diesen schwierigen Zeiten gut

aufgestellt und haben die notwendigen Puffer - aber eben längst nicht alle",

sagt Bogaerts. "Wenn Wackelkandidaten dann beispielsweise noch Kredite

zurückzahlen oder refinanzieren müssen, beispielsweise aus der Corona-Zeit, kann

es schnell kippen."

Bundesweite Insolvenzen: zurück zur Normalität, Vorkrisenniveau wird erst 2024

erreicht

Die Insolvenzen in Deutschland verzeichnen 2023 nach Einschätzung von Allianz

Trade einen Anstieg von voraussichtlich 22 %. Das ist der stärkste Anstieg seit

der europäischen Schuldenkrise - aber von niedrigem Niveau kommend. Damit

normalisiert sich das Insolvenzgeschehen weitestgehend. Am Jahresende dürften

die Insolvenzen weiterhin rund 5 % unterhalb des Niveaus von vor der Pandemie

2019 liegen und dieses erst nach einem erneuten Zuwachs um 9 % im kommenden Jahr

überschreiten. Bei den Großinsolvenzen ist die Normalität allerdings schon

wieder Realität.

Vorsicht Schneeball: Deutlich steigende Insolvenzen in wichtigen deutschen

Exportmärkten

Auch weltweit nehmen die Pleiten wieder an Fahrt auf mit einem Zuwachs von 6 %.

In Ungarn (+149 %), Polen (+68 %) sowie in einigen der wichtigsten deutschen

Exportmärkte - in den Niederlanden (+59 %), den USA (+47 %), Frankreich (+36 %)

- dürfte es die stärkste Zunahme an Insolvenzen geben. Zu diesem Schluss kommt

die aktuelle Insolvenzstudie des weltweit führenden Kreditversicherers Allianz

Trade.

"Das Risiko von Zahlungsausfällen steigt nicht nur in Deutschland, sondern mit

den Niederlanden, den USA und Frankreich auch in gleich drei der wichtigsten

deutschen Exportmärkte. Deutsche Unternehmen sollten daher gleich doppelt

wachsam sein bezüglich drohender Schneeballeffekte und auf Warnsignale bei ihren

Abnehmern achten."

[1] Als Großinsolvenzen werden in diesem Kontext insolvente Unternehmen

bezeichnet, deren Jahresumsatz oberhalb von 50 Mio. EUR liegt

Weitere Presseinformationen:

https://www.allianz-trade.de/presse/pressemitteilungen.html

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Allianz

Trade täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen kleiner,

mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht Allianz Trade den Welthandel sicherer und gibt den

weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren

Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von

Standard & Poor's ist Allianz Trade im Schadensfall der finanzstarke Partner an

der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten und

beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit. 2022 erwirtschaftete Allianz

Trade einen Umsatz von EUR 3,3 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.057 Milliarden.

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Lage einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die

Kernmärkte der Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte

einschließlich der "Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität,

Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der

versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus

Naturkatastrophen ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv)

Stornoraten, (v) Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)

Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii)

Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche

Änderungen einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der

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Allianz Trade

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