28.05.2024 10:06:38

OTS: Atradius Kreditversicherung / Branchenfremde Anbieter sägen am Geschäft ...

Branchenfremde Anbieter sägen am Geschäft von deutschen Baumärkten

Köln (ots) -

- Atradius: Kein reales Umsatzwachstum bei Baumärkten im Jahr 2024

- Wettbewerbsintensität nimmt durch branchenfremde Unternehmen zu

Die deutschen Baumärkte stehen unter Wandlungsdruck. "Die Corona-Pandemie hat

die Menschen in die Baumärkte gebracht, in der jüngeren Vergangenheit aber hat

die wirtschaftliche Unsicherheit auch auf die Heimwerkermärkte übergegriffen",

sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Deutschland, Zentral-

und Osteuropa beim internationalen Kreditversicherer Atradius. Im ersten Quartal

2024 verzeichneten die Baumärkte laut Handelsverband Heimwerken, Bau und Garten

e. V. zwar einen Umsatzanstieg von 4,4 Prozent, für das gesamte Jahr wird jedoch

seitens Atradius inflationsbereinigt ein Nullwachstum erwartet.

Während der Pandemie haben viele Unternehmen ihr Angebot um Heimwerkerartikel

wie Werkzeuge und Farben oder Gartengeräte ergänzt. Nun erschweren sie den

etablierten Anbietern zunehmend das Geschäft und erhöhen durch günstigere

Produkte und Online-Handel die Wettbewerbsintensität. "Die neuen Konkurrenten

dürften längerfristig im Markt bleiben. Für viele Baumärkte wäre es gut, wenn

sie darauf reagieren und sich weiterentwickeln - von einem reinen Bereitsteller

von Produkten hin zu einem Anbieter von Produkten und dazugehörigen

Dienstleistungen", erklärt Michael Karrenberg. "Die Baumarktprodukte sind

mittlerweile auf vielen Plattformen zu kaufen, Serviceleistungen könnten künftig

den Unterschied machen."

Eine Maßnahme könnte die Ausweitung von Montage- und

Installationsdienstleistungen sein. Vor allem vor dem Hintergrund der

fortlaufenden Digitalisierung sind Kunden zunehmend auf Hilfestellungen

angewiesen. Mehr praktische Anleitungen und Workshops, etwa zur

Materialverarbeitung und Gerätenutzung, sowie die Vermittlung zwischen Kunden

und Handwerkern dürften ebenfalls Potenzial bieten.

Branche insgesamt stabil - vereinzelt sind aber steigende Risiken spürbar

2020 war das Erfolgsjahr der Baumärkte. In der Vor-Corona-Zeit betrug das

jährliche Umsatzwachstum zwei Prozent, 2020 stieg der Umsatz um 14 Prozent auf

22,1 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren schwankten die Umsätze jedoch

sehr stark. Der Ukraine-Krieg, die anhaltende Inflation und auch das

Gebäudeenergiegesetz sorgen für Zurückhaltung bei den Verbrauchern. Die

gesetzlichen Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden wirken sich

auch auf die Baumärkte aus. "Im Jahr 2023 konzentrierte sich die Nachfrage auf

Themen rund um Heizung und Wärmedämmung", sagt Michael Karrenberg, "hierbei sind

Baumärkte nicht unbedingt im Fokus". Im ersten Quartal dieses Jahres ist die

Nachfrage nach baurelevanten Produktgruppen deutlich zurückgegangen und der

Garten- und Pflanzenbereich stand im Fokus. Aufgrund der Inflation wird für 2024

zwar eine Umsatzsteigerung erwartet, inflationsbereinigt werde es allerdings

kein reales Wachstum geben, schätzt der Atradius-Manager.

Der rückläufige Konsum in Deutschland und die Abwanderung zu branchenfremden

Unternehmen betreffen alle Baumärkte. "Beim einen oder anderen Marktteilnehmer

hat sich die Liquiditätslage in den letzten Monaten spürbar verschlechtert",

sagt Michael Karrenberg. "Die Ausfallgefährdung insgesamt ist aber weiterhin

moderat." Bei einem Gesamtumsatz von über 25 Milliarden Euro für alle Baumärkte

fällt allein ein Drittel auf die beiden größten Anbieter zurück. "In Zukunft ist

es gut möglich, dass sich kleinere Baumärkte zusammenschließen, um Kosten zu

senken und Synergien zu heben", schätzt Michael Karrenberg. Auch ein Wandel in

der Verfügbarkeit der Materialien ist denkbar, um die Kapitalbindungen zu

reduzieren, zum Beispiel bei Produkten wie Gartenmöbel, Teiche oder Grills.

Waren würden zentral gelagert und auf Bestellung ausgeliefert werden. Der

Einstieg an ausländischen Wettbewerbern sei nicht zu erwarten. "Der Markt ist

klar zwischen den heimischen Anbietern verteilt - internationale Wettbewerber

könnten nur in den deutschen Markt einsteigen, indem sie einen der bestehenden

Anbieter übernehmen würden", so der Atradius-Experte weiter.

Einen positiven Einfluss auf die Lage der Baumärkte könnte laut der Einschätzung

von Atradius die Entscheidung um den EZB-Leitzins im Juni haben. Wird der

Zinssatz gesenkt, kommt dies den Baumärkten zugute. Auch von der Lohnentwicklung

könnte die Branche profitieren. "Kunden investieren ihr Geld dann eher wieder in

ihr Zuhause", so Michael Karrenberg.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften,

Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen

Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen

Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und

Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente

(GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größten

Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter

http://www.atradius.de.

Pressekontakt:

Atradius Kreditversicherung

Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y

Reaseguros

Astrid Goldberg

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210

E-Mail: mailto:astrid.goldberg@atradius.com

Stefan Deimer

Pressereferent

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2016

E-Mail: mailto:stefan.deimer@atradius.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52329/5788670

OTS: Atradius Kreditversicherung

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