07.10.2025 14:00:38

OTS: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen / Geschäftsklimaindex ...

Geschäftsklimaindex im Consulting: Seitwärtsbewegung bei geringer

Marktdynamik (FOTO)

Bonn (ots) - Der Geschäftsklimaindex der Consultingwirtschaft, den der

Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. vierteljährlich

veröffentlicht, stagniert. Im dritten Quartal liegt er bei 90,3 Punkten. Das

sind nur 0,5 Punkte mehr als im 2. Quartal 2025. Dennoch liegt der BDU-Index

immer noch etwas höher als der ifo-Geschäftsklimaindex (87,7 Punkte). "Die

Seitwärtsbewegung des GKI verdeutlicht die aktuell geringe Dynamik im deutschen

Consultingmarkt. Viele der Beratungen fokussieren eher auf die Vertiefung des

aktuellen Geschäfts und interne Investitionen in das Leistungsportfolio anstatt

in die Expansion in neue Märkte oder Segmente, was zur stockenden Entwicklung im

Markt beiträgt", so BDU-Präsidentin Iris Grewe.

Stimmungsaufschwung bei großen Beratungen, HR-Beratungen blicken pessimistisch

in die Zukunft

Ein Blick auf die Einschätzung der Beratungsunternehmen nach Größenklassen und

Beratungsdisziplinen bestätigt diese Einschätzung. Die großen Beratungen (Umsatz

über 50. Mio. Euro) sind zwar aktuell am optimistischsten was ihre Lage und

Geschäftsaussichten angeht (Indexwert 88 Punkte = +11,9), allerdings liegen sie

mit 88 Punkten insgesamt auf sehr niedrigem Niveau und immer noch1,3 Punkte

unter dem aktuellen GKI. Am pessimistischsten schätzen kleinere Unternehmen

(Umsatz 250.000 bis 1. Mio. Euro) ihre Lage und Aussichten ein (93 Punkte =

-2,6).

Bezogen auf die unterschiedlichen Beratungsdisziplinen ergibt sich folgendes

Bild: HR-Beratungen sind mit 85 Punkten das Schlusslicht (85 Punkte = -5,7). Das

bezieht sich insbesondere auf die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage.

Während im zweiten Quartal noch 35 Prozent angaben über Budget zu liegen, sind

es jetzt nur noch 16 Prozent. Sanierungsberaterinnen und -berater erwarten

insbesondere in den kommenden sechs Monaten einen eher stagnierenden Markt,

befinden sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau (102 Punkte = -1,9).

"Alles auf KI" um Zukunftsfähigkeit zu sichern

Um zukunftsfähig zu bleiben, setzen aktuell 44 Prozent der Beratungsfirmen

interne Technologie- und IT-Projekte um. Darunter befinden sich mehrheitlich

große Consultingunternehmen (75 Prozent), während kleine Firmen mit 20 Prozent

deutlich verhaltener sind. Am Leistungsangebot wird in 56 Prozent der Firmen

gearbeitet. Drei Viertel der großen Beratungsfirmen und 42 Prozent der kleinen

Firmen entwickeln und implementieren derzeit Strategien zur besseren

Kundenbindung. Im Gegensatz dazu sind nur noch 37 Prozent der Befragten dabei,

neue Märkte und Kundensegmente zu erschließen und sogar 29 Prozent der Firmen

sagen, das Thema sei derzeit nicht relevant. Auch hier klafft die Bewertung von

großen und kleinen Unternehmen auseinander. 67 Prozent der großen Firmen

erachten das Thema für wichtig und arbeiten daran. Bei den kleinen und

mittelgroßen Beratungsfirmen ist es nur jeder dritte Betrieb. Auch das Thema ESG

hat bei Unternehmen aller Größenklassen an Wichtigkeit verloren. Ein Grund dafür

sind veränderte politische Rahmenbedingungen. Nur 12 Prozent der Befragten geben

an, sich damit aktuell zu beschäftigen. 40 Prozent stufen ESG als "absehbar kein

relevantes Thema" ein, darunter mit 55 Prozent mehrheitlich kleine

Beratungsunternehmen.

"Die Befragungsergebnisse machen deutlich, dass KI ein zentrales Thema in der

Branche bleibt, in das aktiv und umfangreich investiert wird. Die Firmen haben

erkannt, dass eigene KI-Lösungsangebote und -Tools unverzichtbar für ihr

Geschäft sind. Der politische Fokus auf Wirtschaftsthemen und Geopolitik hat das

Thema ESG in den Hintergrund gerückt. Das gilt auch bei der Expansion in neue

Kundensegmente und Märkte, von der insbesondere kleinere und mittelgroße

Unternehmen derzeit Abstand nehmen. Die Beratungsbranche folgt derzeit dem Ruf

'Alles auf KI' und während dieser Kurswechsel vollzogen wird, ist es nicht

verwunderlich, dass sich der Markt eher seitwärts bewegt", resümiert Iris Grewe.

Pressekontakt:

Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V.

Annette Sausen

Joseph-Schumpeter-Allee 29 | 53227 Bonn

T +49 (0) 228 9161-14 | mailto:annette.sausen@bdu.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9562/6132872

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