03.01.2019 20:30:40
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Börsen-Zeitung: Alarm als Klingelton, Kommentar zu Apple von Stefan
Paravicini
Frankfurt (ots) - Der Elektronikkonzern Apple hat den Klingelton
seiner Smartphones auf Alarm umgestellt. Vielen Investoren dröhnten
am Donnerstag jedenfalls die Ohren, nachdem das Unternehmen aus
Cupertino zum ersten Mal in den vergangenen 15 Jahren seine
Umsatzprognose für das Ende Dezember abgeschlossene Quartal kassiert
hatte.
Das wichtige Weihnachtsgeschäft hat vor allem wegen Schwächen in
China im Vergleich zum oberen Ende des bisherigen Ausblicks gleich 9
Mrd. Dollar weniger Umsatz als erwartet eingebracht, teilte
Konzernchef Tim Cook in einem Brief an Investoren mit. Das ist eine
Lücke, die viele Unternehmen auch mit ihrem gesamten Jahresumsatz
nicht schließen könnten.
Die Marktreaktionen fielen heftig aus und betrafen nahezu den
gesamten Technologiesektor, obwohl sich Schwächen beim Absatz der
jüngsten Generation des 2007 eingeführten iPhones schon früh
abgezeichnet hatten und die Bewertung des Konzerns mit der Korrektur
bei Technologieaktien in den vergangenen Wochen Federn gelassen hat.
Prognosesenkungen von Zulieferern, die in den nächsten Wochen gehäuft
auftreten dürften, hatten bereits im November Sorgen unter Analysten
geschürt, dass sich Smartphones mit einem Durchschnittspreis von
zuletzt knapp 800 Dollar angesichts wachsender wirtschaftlicher
Unsicherheiten auch vor Weihnachten nicht wie geschnitten Brot
verkaufen.
Als der Konzern ebenfalls im November ankündigte, die Zahl der
abgesetzten Geräte künftig nicht mehr anzugeben, musste man ebenfalls
kein Hellseher sein, um die Beweggründe mindestens zu ahnen. Die
Aufmerksamkeit der Investoren sollte auf das rasant wachsende
Servicegeschäft mit Angeboten wie Apple Music, dem App Store und
iCloud gelenkt werden, sicher. Vor allem wollte man aber wohl
unangenehmen Fragen zum rückläufigen Absatz von Smartphones aus dem
Weg gehen, die weiterhin für rund drei Fünftel des Umsatzes und für
einen Großteil des Gewinns stehen.
Wenn Cook Ende Januar die detaillierten Zahlen vorlegt, wird er
noch einer ganzen Reihe weiterer unangenehmer Fragen nicht ausweichen
können, selbst wenn der Handelskonflikt zwischen China und den USA
bis dahin beigelegt sein sollte. Denn die handelspolitische
Auseinandersetzung allein kann die Schwäche von Apple nicht erklären.
Cook dürfte in der Mitte Januar beginnenden US-Berichtssaison
allerdings nicht der einzige Firmenchef bleiben, der als Grund für
Investorenalarm mehr oder weniger berechtigt "Feuer in China" rufen
wird.
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