11.08.2014 20:51:47

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Börsen-Zeitung: Alles im Griff, Kommentar zu Bilfinger von Peter Olsen

Frankfurt (ots) - Joachim Müller ist in diesen Tagen nicht zu

beneiden. Nach dem Abgang von Vorstandschef Roland Koch muss er als

Finanzvorstand von Bilfinger die schwachen Kennzahlen des zweiten

Quartals 2014 präsentieren - das ist natürlich sein Job -, soll aber

zudem über Hintergründe des Scheiterns von Koch Rede und Antwort

stehen. Das kann er mit Blick auf die Zuständigkeit des Aufsichtsrats

in Fragen der Vorstandsbestellung und -abberufung nicht leisten. Dass

natürlich trotzdem vergeblich versucht wird, Müller Details über die

Vorgänge in Mannheim zu entlocken, zeigt überdeutlich, wie wenig das

vorgelegte Zahlenwerk im Augenblick zählt.

Immerhin scheint für die erkannten Risiken jetzt genügend

vorgesorgt zu sein, so dass der Ausblick für die zweite Jahreshälfte

fast schon einen Hauch von Optimismus trägt. So sollen sich die

eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen positiv auf das Ergebnis

auswirken. Und Müller lässt dem Markt Fantasie bezüglich der für 2014

möglichen Dividende, indem er auf die traditionell

aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik des Unternehmens verweist.

Überhaupt bemüht sich der Finanzvorstand um ein Höchstmaß an

Normalität. Der eingeschlagene Umbau Richtung Dienstleistungen sei

richtig und werde fortgesetzt. Man werde überprüfen, welches Budget

für notwendige weitere Zukäufe noch zur Verfügung stehe, und das

Thema Merger & Acquisitions sei nicht grundsätzlich auf Eis gelegt

worden. Alles im Griff also.

Insgesamt birgt das Zahlenwerk für das zweite Quartal keine

Überraschungen negativer Art. Dass der MDax-Wert nach einem

beispiellosen Absturz seit der ersten Gewinnwarnung Ende Juni gestern

wieder etwas Tritt fasste, dürfte sich vor allem aus dem im zweiten

Quartal stabilen Konzerngewinn erklären. Aber gerade da haben sich

positive Sonderfaktoren stützend ausgewirkt. Geringere Zinslasten

wegen des Verkaufs der Anteile an dem selbst gegründeten Fonds BBGI

halfen. Das abgegebene Betreibergeschäft und der zum Verkauf stehende

Ingenieurbau polsterten das Ergebnis vor Steuern kräftig auf und

bügelten Ertragsschwächen im fortzuführenden Geschäft aus. Und bei

Gelingen des Verkaufs des Ingenieurbaus setzt Müller auf einen

Buchgewinn.

Dauerhafte Ruhe und Vertrauen in die Nachhaltigkeit der

Bilfinger-Strategie - weg vom zyklischen Bau, hin zu den baunahen

Dienstleistungen - wird wohl erst die Bestandsaufnahme des

interimistisch agierenden Vorstandschefs Herbert Bodner bringen. Das

wird noch ein paar Wochen dauern.

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