05.06.2018 20:20:40

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Börsen-Zeitung: Fintechs entdecken die Börse / Kommentar von Björn

Godenrath zum IPO des Paypal-Konkurrenten Adyen

Frankfurt (ots) - Es gibt wohl keinen Bereich in der

Finanzwirtschaft, der das Aufkommen der Fintechs so gut demonstriert

wie der Zahlungsverkehr. Der hat in seiner elektronischen Form

getragen vom E-Commerce neue Möglichkeiten für Start-ups geboten,

sich in dieser voluminösen Nische breitzumachen. Und was daraus

werden kann, das weiß man spätestens seit Paypal, die den Banken

weltweit vorgemacht hat, was eine digitale Payment-Plattform ist, die

dem Online-Händler sofort die notwendige Zahlungsgarantie liefert.

Aber Paypal ist mittlerweile auch fast schon von gestern, wenn man

sieht, wie der Markt nun von Protagonisten wie Transferwise und Adyen

aufgerollt wird. Nicht von ungefähr hat die niederländische Adyen den

Ebay-Spross Paypal bei seiner Mutter als primären

Payment-Dienstleister ausgestochen. Es geht um Funktionalitäten wie

Multiwährung und hochperformante Infrastruktur für den modularen

Ausbau von Diensten auf globalen Plattformen wie Uber, Netflix oder

eben Ebay. Und Adyen hatte schon bei Gründung vor acht Jahren voll

auf eine Cloud-basierte Struktur für einen globalen Einsatz gesetzt,

was sich bewährt hat.

Die Marktposition von Adyen ist so gut, dass das Fintech nun mit

einer überzeugenden Equity Story den Börsengang anstrebt. In einer

Woche soll das Listing an der heimischen Amsterdamer Euronext

stattfinden (früher wäre es vielleicht trotzdem nach London

gegangen), das Emissionsvolumen beträgt im besten Fall gut 1 Mrd.

Dollar. Die Bewertung von bis zu 8,3 Mrd. Dollar ist natürlich

ambitioniert für ein Fintech mit einem operativen Ergebnis von 99

Mill. Euro - aber für digitale Geschäftsmodelle müssen auch andere

Kennzahlen/KPIs herangezogen werden, um zu einer Preisfindung zu

gelangen. Im Geschäftsmodell von Adyen steckt jedenfalls ein

unglaublicher Hebel für Skalierung. Negativ ist, dass bei der

Platzierung ausschließlich Altinvestoren Kasse machen.

Dass Adyen die IPO-Route beschreitet, kann auch weiteren reifen

europäischen Fintechs den Markt öffnen. Funding Circle dürfte bald

mit ihrer IPO-Ankündigung kommen; andere wie Revolut und N26 haben

jüngst größere Finanzierungsrunden gestemmt und sind mit Expansion

beschäftigt. Auch von Transferwise heißt es, dass ein Going Public

nicht so schnell auf die Agenda kommt, da man mit dem Ende 2017

eingespielten Risikokapital von 280 Mill. Dollar hinkommt. Dabei

macht Transferwise den Großbanken gerade vor, wie sich

grenzüberschreitender Zahlungsverkehr zu geringen Gebühren abwickeln

lässt. Für die Banken tut sich da die nächste Baustelle auf.

(Börsen-Zeitung, 06.06.2014)

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