30.01.2015 20:50:48

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Börsen-Zeitung: Optimismus erfasst den Dax, Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Der Januar 2015 wird als einer der

bemerkenswertesten Monate in die Geschichte des Dax eingehen. Denn

der Index hat seit Jahresbeginn um gut 9% zugelegt und mit seinem

fulminanten Anstieg bis auf 10800 die 10000er-Schwelle erstmals

deutlich überwunden. Damit haben die deutschen Standardwerte alle

anderen internationalen Aktienmärkte von Rang hinter sich gelassen

und auch ihre Underperformance gegenüber den Bundesanleihen abgelegt.

Allerdings haben auch deren Halter keinen Grund zu klagen. Durch das

anhaltende Abrutschen der Renditen haben sie mit zehnjährigen

deutschen Staatstiteln, gemessen am Index Grex 10, einen Ertrag von

1,7% eingefahren.

Zu verdanken ist beides der Europäischen Zentralbank (EZB), die

Anleihekäufe für monatlich 60 Mrd. Dollar angekündigt hat. Selbst der

Sieg der linksradikalen Syriza bei der griechischen Parlamentswahl

und der Konfrontationskurs des neuen Ministerpräsidenten Alexis

Tsipras, der vereinbarte Sanierungsmaßnahmen stoppte und am Freitag

auch noch die Zusammenarbeit mit der Troika aufkündigte, konnten auf

den neuen Kurshöhen des Dax nur moderate und kurzlebige

Korrekturbewegungen auslösen. Auch die neuerliche Eskalation des

Ukraine-Konflikts ließ den Index kalt.

Gewinnprognosen sinken

Einen Haken hat die Rally. Die Schätzungen für die

Unternehmensgewinne befinden sich immer noch im Sinkflug. Der Konsens

für den aggregierten Dax-Gewinn je Aktie für das Jahr 2015, der Ende

2014 bei 779 lag, ist im Januar weiter auf 775 Indexpunkte gesunken.

Im Ergebnis hat sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dax von 12,6 auf

13,8 erhöht. Damit steigt das Rückschlagsrisiko, sollten an der vom

Konsens derzeit noch für dieses Jahr erwarteten Steigerung der

Unternehmensgewinne Abstriche zu machen sein.

Allerdings scheint auch in dieser Hinsicht zusehends Optimismus

aufzukeimen, so dass die recht stabile Verfassung des Dax in der

abgelaufenen Woche möglicherweise nicht nur auf die EZB

zurückzuführen ist. Während auf der Unternehmensgewinnseite zuletzt

noch Abwärtsrevisionen dominierten, sorgt die Kombination aus

deutlich niedrigerem Ölpreis und gesunkenem Euro-Außenwert bei den

Konjunkturerwartungen bereits für eine gegenläufige Bewegung. Die

Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum werden

zuversichtlicher. So hat die DZ Bank ihre Erwartung für das

BIP-Wachstum des laufenden Jahres am Freitag deutlich von 1% auf

1,5% angehoben. Während die Renditen am Rentenmarkt nach der

EZB-Ankündigung weiter gesunken seien, habe der Euro gegenüber dem

US-Dollar nochmals kräftig nachgegeben. "Für die deutsche Konjunktur

dürfte Letzteres der wichtigere Faktor sein: Die Absatzmärkte der

deutschen Exportwirtschaft liegen zu fast zwei Dritteln außerhalb des

Euroraums, und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen

Produkte verbessert sich mit dem schwächeren Euro." Hinzu komme mit

dem Ölpreisrückgang ein weiterer per saldo positiver Faktor. Durch

die sinkenden Energiekosten steige die Kaufkraft von Unternehmen und

privaten Haushalten in Deutschland, was wiederum ihre Konsum- und

Investitionsmöglichkeiten erweitere. Nach Einschätzung des Instituts

beträgt der positive Wachstumseffekt des bis Anfang 2015 um rund 50%

gesunkenen Ölpreises auf das Wachstum 0,25 bis 0,5 Prozentpunkte.

Auch die Commerzbank hob ihre Wachstumsprognose für Deutschland

aus den genannten Gründen an, und zwar von 1,1% auf 1,5%. Durch den

Rückgang des Ölpreises und die Euro-Abwertung hätten sich die

konjunkturellen Rahmenbedingungen zuletzt spürbar verbessert. Knapp

die Hälfte des Ölpreisrückgangs sei bei den Konsumenten in Europa

angekommen und erhöhe deren verfügbares Einkommen um rund 1%. Ein

Teil davon werde in den Konsum fließen, besonders in Deutschland,

weil die privaten Haushalte und die Unternehmen hierzulande nicht zu

hoch verschuldet seien.

Allerdings glauben die Aktienstrategen der Bank, dass der Dax sein

Aufwärtspotenzial mittlerweile zu einem großen Teil ausgereizt hat.

Die Erholung des Ifo-Index, der schwache Euro und die Ankündigung der

Staatsanleihekäufe durch die EZB hätten den Dax seit Mitte Oktober um

30% nach oben getrieben. "Nun könnten wieder negative Faktoren wie

die Leitzinswende der Fed, das sich abschwächende Wachstum in China,

die Krise in Russland und die Warnstreiks in der deutschen Industrie

in den Blickpunkt der Investoren rücken. Wir erwarten daher für die

kommenden Monate einen Dax-Seitwärtstrend zwischen 10000 und 11200."

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