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23.01.2017 20:50:40

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Börsen-Zeitung: Protektionismus first, Kommentar zu Donald Trump von

Angela Wefers

Frankfurt (ots) - Amerikas neuer Präsident, Donald Trump, macht

Ernst mit seiner Wahlkampfansage. Mit dem Rückzug aus dem

Pazifik-Freihandelsabkommen TPP startet er im Sinne seiner Leitidee

"America first". Alle diejenigen, die darauf gebaut haben, dass Trump

nach der Vereidigung im Amt vom Wahlkampfmodus in einen besonneneren

Präsidialmodus umschaltet, sind spätestens jetzt desillusioniert. Dem

freien Welthandel droht nun ernsthaft "Protektionismus first", denn

Trump hat auch Schutzzölle für die deutsche Automobilindustrie in

Aussicht gestellt. Die deutsche Exportwirtschaft wäre davon

empfindlich getroffen. Die USA sind der größte Handelspartner mit

knapp einem Zehntel der deutschen Ausfuhren. Bei Pharmaerzeugnissen

und Automobilen liegt der Anteil noch deutlich höher. Das würde

schmerzen.

Aber auch die USA sind keine Insel in der Welt. Protektionistische

Maßnahmen gegenüber anderen Regionen oder die Aufkündigung

internationaler Handelsabkommen fordern Gegenreaktionen heraus. China

steht bereit, um im asiatisch-pazifischen Raum mit dem "Regional

Comprehensive Economic Partnership (RCEP)" ein eigenes Handelsbündnis

zu formen. Die USA blieben außen vor. Der Abschluss bilateraler

Handelsabkommen, wie Trump sie sich anstelle von multilateralen

Bündnissen vorstellt, ist mühsam und dauert lang - sicher zu lang für

manches US-Unternehmen.

Bleibt die Wareneinfuhr aus Billiglohnländern in den USA aus,

spüren dies mit höheren Preisen vor allem diejenigen Wähler im

Portemonnaie, die Trump mit "America first" umgarnt hat. Geschwächt

würde auch das Land finanziell, wenn es sich abschottet: Die

Verbindlichkeiten der USA im Ausland übersteigen die Forderungen um 7

Bill. Dollar. Dies liegt an hohen Nettokapitalzuflüssen, die dem

Wirtschaftsforschungsinstitut IW Köln zufolge zum großen Teil aus

Direktinvestitionen stammen - Letztere zu drei Fünfteln aus Europa.

Ein investitionsfeindliches Klima in den USA vertreibt schnell

ausländisches Geld an bessere Plätze in der Welt.

Europa kann sich nur behaupten, wenn es auf eigenen Füßen steht.

Seine Probleme muss es selbst lösen. Die Bankbilanzen sind europaweit

zu sanieren. Griechenland benötigt Reformen, damit die Wirtschaft

wächst. In der europäischen Finanzpolitik gilt es, die Regularien zur

Schuldeneindämmung einzuhalten. Dies ist umso wichtiger, als die

Ausgaben für Sicherheit steigen werden, wenn die USA sich als

Schutzmacht international zurückziehen.

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