01.04.2015 20:50:39

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Börsen-Zeitung: Roter Faden, grünes Licht, Kommentar zur HSH Nordbank

von Carsten Steevens

Frankfurt (ots) - Die HSH Nordbank habe den roten Faden gefunden,

was sie Quartal für Quartal nachweisen werde, unterstrich

Vorstandschef Constantin von Oesterreich in der

Bilanzpressekonferenz. Ob die Landesbank von Hamburg und

Schleswig-Holstein grünes Licht für ihren weiteren Kurs erhält, wird

das Ergebnis des laufenden EU-Beihilfeverfahrens zeigen. Es wäre im

Interesse der von Finanz- und Schifffahrtskrise gebeutelten Bank,

dass die Entscheidung schnellstmöglich fällt und Klarheit herrscht

über die Einschätzung ihrer Lebensfähigkeit.

Die HSH Nordbank darf sich durchaus Hoffnungen machen, dass die

EU-Kommission der im Sommer 2013 vorläufig gebilligten

Wiederaufstockung der Zweitverlustgarantie durch die beiden

Ländereigner um 3 Mrd. auf 10 Mrd. Euro endgültig zustimmen wird. Die

Auflagen von 2011 nach dem ersten Beihilfeverfahren hat sie

mittlerweile erfüllt, zum Teil vorzeitig. Die Bilanzsumme wurde

nahezu halbiert, Altlasten baute das Institut um 60% ab. Das

Neugeschäft wächst. In ihrer Kernbank kommt die Landesbank voran, was

eine Reihe von Sondereffekten freilich überdeckt. 2014 gelang es dem

Institut dank der wiederaufgestockten Ländergarantie nicht nur, den

europäischen Bankenbilanz- und Stresstest zu bestehen, sondern auch

erstmals seit 2010 wieder einen Jahresgewinn zu zeigen. Doch ist

dieser zum Teil auf technische Faktoren zurückzuführen. Nicht zuletzt

trug die Auflösung von in Vorjahren gebildeter Risikovorsorge in

Milliardenhöhe zur Abfederung einer Ertragserosion bei. Die HSH

Nordbank ächzt nach wie vor unter Altlasten, vor allem im

Schiffskreditportfolio. Und ihr machen die ergebniswirksamen Prämien

für die Garantie zu schaffen, mit denen Hamburg und

Schleswig-Holstein für eine Inanspruchnahme der Hilfe bedient werden.

Das Institut dringt nun auf Erleichterungen - auf eine Lockerung des

Korsetts also, in das die EU-Kommission die Bank gepresst hat.

Nicht zuletzt angesichts des verschärften Wettbewerbs um

Firmenkunden und der verordneten Beschränkung auf das Geschäft in

Deutschland ist das Vorgehen nachvollziehbar. Ohne ein Entgegenkommen

beim Aufwand dürfte es schwierig werden für die HSH Nordbank, in

absehbarer Zeit ausreichende Gewinne zu erwirtschaften, um auf Dauer

die Kapitalbasis aus eigener Kraft zu stärken. Sollte dem Institut

Lebensfähigkeit bescheinigt werden, wäre damit allerdings wohl auch

die Botschaft verbunden, dass die EU-Kommission eine Bereinigung

unter deutschen Landesbanken nicht für dringlich hält.

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