02.07.2013 20:46:36
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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Skandalsumpf, Kommentar zur Vatikanbank ...
Nach der Einsetzung einer Sonderkommission, die Licht ins Dunkel der Finanzen des Kirchenstaates bringen soll, und der jüngst erfolgten Verhaftung des hochrangigen Geistlichen Nunzio Scarano - ihm werden Betrug, Geldwäsche und Korruption vorgeworfen - ist mittlerweile offenkundig, dass auch bisherige Spitzenmanager des Instituts tief im Skandalsumpf stecken. Generaldirektor Paolo Cipriani und sein Vize Massimo Tulli traten am Montagabend zurück. Sie sollen von den Machenschaften des Monsignore Scarano gewusst und dabei geholfen haben, für mit ihm befreundete Unternehmen anonyme Konten einzurichten. Übrigens hatte IOR-Präsident Ernst von Freyberg, der nun zumindest ad interim auch als operativer Chef fungiert, den beiden noch kürzlich sein volles Vertrauen ausgesprochen. Das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf den deutschen Investmentbanker.
Die Vorwürfe gegen die Bank sind vom Feinsten. Angeblich haben nicht nur italienische Politiker und ausländische Diktatoren, sondern auch Mafiabosse ihr Geld beim IOR deponiert. Die Staatsanwaltschaft hatte Cipriani und andere schon länger im Visier - spätestens seit vor drei Jahren 23 Mill. Euro wegen des Verdachts der Geldwäsche beschlagnahmt worden waren. Der vormalige IOR-Präsident Ettore Gotti Tedeschi, der den Schwindel angeblich aufklären wollte, wurde 2012 kurzerhand entlassen. Sein Comeback ist nicht auszuschließen. Weitere Stühle wackeln, und die Aufräumarbeiten im Vatikan dürften noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht haben.
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