16.01.2019 20:36:41

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Börsen-Zeitung: Wie am Schnürchen, Kommentar zu Krauss Maffei von

Joachim Herr

Frankfurt (ots) - Deutsche Unternehmen mit chinesischen

Eigentümern treffen spätestens seit der Übernahme von Kuka auf ein

besonderes Interesse von Politik und Öffentlichkeit. Weniger im

Rampenlicht steht allerdings das Münchner Unternehmen Krauss Maffei,

das seit fast drei Jahren zu Chemchina gehört und nun an der Börse in

Schanghai präsent ist. Das hat vor allem einen Grund: Die Produkte -

Maschinen zur Produktion von Kunststoff und Gummi - klingen nicht so

nach Hightech und Industrie 4.0 wie etwa die Roboter von Kuka. Zudem

läuft für Krauss Maffei offenbar alles wie am Schnürchen.

Der Betriebsrat und die IG Metall loben Chemchina als

verlässlichen Partner, der Versprechen hält. Und das ohne Zusagen für

Arbeitsplätze. Ohnehin nützt auch eine noch so schön formulierte

Beschäftigungsgarantie nichts, wenn es hart auf hart kommt. Diese

Erfahrung müssen die Mitarbeiter von Kuka machen. Um wieder

wettbewerbsfähiger zu werden und passable Renditen zu erwirtschaften,

streicht das Augsburger Unternehmen Arbeitsplätze.

Das hat freilich nichts direkt mit dem chinesischen

Mehrheitseigentümer Midea zu tun, der seine Übernahme mit einer

Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2023 verzierte. Vielmehr hat

es Konsequenzen, wenn ein Unternehmen Geschäftsziele verfehlt - egal,

unter welcher Flagge es auf dem Markt aktiv ist. Krauss Maffei hat

diese Erfahrung schon mit den vorangegangenen Eigentümern gemacht:

nacheinander drei Private-Equity-Gesellschaften.

Die Geschäftsführung und die Mitarbeiter von Krauss Maffei müssen

auf Zack bleiben, um hohe Kosten als deutschen Standortnachteil mit

Innovationskraft wettzumachen und sich im internen Wettbewerb mit

chinesischen Standorten zu behaupten. Voraussetzungen, um die

deutschen Stärken ausspielen zu können, sind gute Mitarbeiter,

Investitionen und das Geld dafür. Die Börse als Quelle für frisches

Kapital braucht Krauss Maffei erst einmal aber gar nicht. Auf eine

Kapitalerhöhung wurde verzichtet. Der Cash-flow aus dem laufenden

Geschäft reicht offenbar aus.

Als deutsches Unternehmen in Schanghai notiert zu sein, gibt

Krauss Maffei einen Ausnahmestatus. Transparent werden die bisher nur

spärlich veröffentlichten Geschäftszahlen damit aber erst einmal

nicht. Alle Unterlagen auf der Internetseite der Börse sind nur in

chinesischer Sprache. Für interessierte Privatanleger ist das jedoch

nicht weiter tragisch: Die in Schanghai notierten A-Aktien dürfen

Ausländer gar nicht kaufen.

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