12.07.2024 10:34:38

OTS: Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. / ...

Fußball-Infrastruktur in Deutschland: 3,2 Milliarden Euro

Investitionen in die Bundesliga-Stadien seit 2000

Berlin (ots) -

- Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. analysiert

die Stadien der 56 Fußballmannschaften in der 1., 2. und 3. Bundesliga.

- Die teuersten Stadien Deutschlands stehen in München, Berlin und Düsseldorf

- Die SpVgg Greuther Fürth, Holstein Kiel und 1860 München spielen in den

ältesten Stadien

- In der 1. Bundesliga fließt weniger als ein Viertel der Bauinvestitionen in

Modernisierungen und Umbauten, in der 2. und 3. Liga mehr als ein Drittel

Wie schon beim "Sommermärchen" 2006, bietet Deutschlands Fußball-Infrastruktur

die perfekte Heimat für ein internationales Turnier wie

Fußball-Europameisterschaft. Doch wie viel Geld kostet der Erhalt so eines

Stadions? Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. hat

sich alle 56 Fußballstadien der 1., 2. und 3. Bundesliga angeschaut und

recherchiert, wie alt die Fußballstadien dieser Ligen sind und wie viel Geld

seit dem Jahr 2000 in deren Sanierung und Bau geflossen ist.

Bundesligist Holstein Kiel spielt in einem Stadion aus der Kaiserzeit

Die ältesten untersuchten Stadien stammen noch aus der Kaiserzeit, hier spielen

die SpVgg Greuther Fürth (1910), Holstein Kiel (1911) und 1860 München (1911).

Das durchschnittliche deutsche Fußballstadion wurde im Jahr 1964 erbaut, verfügt

über knapp 30.000 Plätze und hat in diesem Jahrtausend Kosten in Höhe von 57,5

Millionen Euro verursacht - wobei in 37 der 56 untersuchten Stadien weniger

investiert wurde. Stadien in der 1. Bundesliga sind im Durchschnitt mit einem

Alter von 47 Jahren neuer als die in der 2. (60 Jahre alt) und 3. Bundesliga (64

Jahre alt).

In der 1. und 2. Bundesliga wird ähnlich viel investiert

Auch die durchschnittlichen Investitionen in die Stadien unterscheiden sich

zwischen den Ligen: Seit dem Jahr 2000 sind in die Stadien der 1. Liga

durchschnittlich 77,5 Millionen Euro geflossen. Das sind überraschenderweise

weniger als in der 2. Bundesliga, wo Städte oder Vereine im Durchschnitt 80,8

Millionen Euro in ihre Stadien investiert haben.

Turnier-Austragungsorte profitieren besonders

Die vergleichsweise hohen Summen, die in die Stadien der Zweitliga-Clubs

geflossen sind, erklären sich aus den Investitionen in die WM-Spielorte von

2006. Fünf der Stadien aus der aktuellen 2. Liga waren Anfang der 2000er Jahre

saniert und umgebaut worden (Berlin, Hamburg, Nürnberg, Kaiserslautern und

Hannover), um sich als WM-Austragungsort zu qualifizieren. Köln und

Gelsenkirchen bekamen einen Stadionneubau. Insgesamt wurden in diese sieben

Stadien Anfang der 2000er Jahre 777 Millionen Euro investiert.

In den vergangenen 24 Jahren sind rund 3,2 Milliarden Euro in die

Bundesligastadien geflossen - davon rund eine Milliarde in umfangreiche

Sanierungsprojekte und 2,2 Milliarden in Neubauprojekte. 1,4 Milliarden wurden

in die Stadien von Vereinen in der 1. Bundesliga, 1,46 Milliarden in Vereine der

Zweiten Bundesliga und 360 Millionen in Stadien von Drittligisten investiert.

Je höher die Liga, desto niedriger die Investitionen in Sanierung und Umbau

Im Vergleich wird in der 1. Bundesliga am wenigsten Geld in Umbau und Sanierung

investiert - hier beträgt der Anteil von Investitionen in erhaltende

Baumaßnahmen nur 23 Prozent. In der 2. Bundesliga werden immerhin knapp 38

Prozent der Investitionen in Umbau und Sanierung. Bei den 3. Liga Vereinen sind

es 41 Prozent.

Dipl.-Ing. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung

von Betonbauwerken, kommentiert die Analyse: "Fußball spielt in Deutschland in

einer eigenen Liga, was Investitionen angeht. Gerade internationale Turniere wie

die WM 2006 oder die EM 2024, aber auch der Aufstieg einer Mannschaft aus einer

niedrigeren Spielklasse erfordern immer wieder, dass Stadien modernisiert

werden. Dabei macht der Erhalt von Traditionssportstätten nicht nur unter dem

Aspekt der Nachhaltigkeit Sinn. Fußballstadien sind mehr als nur Gebäude - sie

sind Heimstätte von Emotionen und für viele Menschen ein zweites Zuhause.

Vereine und städtische Träger tun gut daran, wenn sie sicherstellen, dass die

Heimat ihres Fußballclubs kontinuierlich instand gehalten wird."

Über die Untersuchung

Analysiert wurden die Stadien aller Clubs, die in der 1., 2. oder 3. Bundesliga

in der Saison 2024/2025 antreten. Die Investitionen in die Stadien wurden

offiziellen Angaben der Vereine, Berichten der verantwortlichen Architekturbüros

und Medienberichten entnommen. Angaben zur Kapazität der Stadien stammen von

transfermarkt.de.

Über die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken

In der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (ib) haben

sich neun Landesgütegemeinschaften und die Bundesgütegemeinschaft

Betonflächeninstandsetzung (BFI) zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie

durch Unternehmen, die dem Verein "Deutsche Bauchemie e.V." angehören sowie

durch Einzelmitglieder. Ziel der Gemeinschaft ist es, mit der

Betoninstandsetzung eine langfristige Werthaltigkeit von Bausubstanz zu sichern

und Gefahren aus Mängeln der Bausubstanz abzuwehren. Diesem Ziel haben das

Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Deutsche Institut für

Bautechnik (DIBt) durch Anerkennung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung

von Betonbauwerken bzw. ihrer Prüfstelle Rechnung getragen. Mit dem Portal

Betoninstandsetzer.de (https://www.betoninstandsetzer.de) verfolgt der Verein

außerdem das Ziel, mehr Menschen für die Aus- und Weiterbildung zu gewinnen.

Pressekontakt:

Denise Schöwing | mailto:denise.schoewing@tonka-pr.com | +49.174.3276281

Niklas Fucks | mailto:niklas.fucks@tonka-pr.com | +49.017634626081

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/127849/5821724

OTS: Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V.

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