23.11.2023 19:06:39

OTS: Coface Deutschland / Studie: 8 von 10 Unternehmen in Frankreich warten ...

Studie: 8 von 10 Unternehmen in Frankreich warten auf ihr Geld / Vor

allem kleine Unternehmen leiden

Mainz (ots) - Im Jahr 2023 bieten 97 Prozent der französischen Unternehmen ihren

Kunden Zahlungsfristen an, das durchschnittliche Zahlungsziel beträgt 48 Tage.

Trotz Zahlungsfristen waren 82 Prozent der befragten Firmen von verspäteten

Zahlungen betroffen. Zahlungsverzögerungen traten häufiger und über längere

Zeiträume als im vergangenen Jahr auf. Die sinkende Zahlungsmoral spiegelt sich

auch in den Insolvenzzahlen wider, die seit Anfang des Jahres gestiegen sind und

mittlerweile das Vor-Pandemie-Niveau überschritten haben. Das sind Erkenntnisse

einer Befragung des Kreditversicherers Coface zu Zahlungserfahrungen

französischer Unternehmen.

In Frankreich ist es gängige Praxis, dass Unternehmen ihren Kunden ein

Zahlungsziel, also einen Lieferantenkredit, einräumen. Unabhängig von Branche

und Größe des Unternehmens bieten 97 Prozent ihren Kunden solche Zahlungsfristen

an. Die durchschnittliche Frist beträgt 48 Tage und liegt damit über den in

Deutschland (32 Tage) oder in Polen (46 Tage) offerierten Fristen. In China

hingegen haben Kunden im Schnitt 81 Tage Zeit, um Rechnungen zu begleichen.

Zahlungsverzögerungen auf dem Vormarsch

82 Prozent der Umfrageteilnehmer waren im Jahr 2023 mit Zahlungsverzögerungen

konfrontiert. Zum Vergleich: In Polen berichteten zuletzt 61 Prozent, in

Deutschland 76 Prozent und in China 83 Prozent der befragten Unternehmen von

verspäteten Zahlungen. Dabei ist die Größe des Unternehmens ein wichtiger

Faktor: Der durchschnittliche Zahlungsverzug betrug bei Kleinstunternehmen im

Schnitt 42 Tage, bei kleinen und mittleren Unternehmen 38 Tage[1] und bei

größeren Unternehmen lediglich 26 Tage. "Diese Ergebnisse sind umso

besorgniserregender, als die Hälfte der Kleinstunternehmen angab, dass

verspätete Zahlungen einen sehr wichtigen bzw. kritischen Einfluss auf ihre

Liquiditätslage haben", sagt Coface-Volkswirt Bruno de Moura Fernandes.

Auch Insolvenzen in Frankreich nehmen zu

Nachdem die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Frankreich bis Mitte 2022

besonders niedrig war, erreichte sie Ende letzten Jahres wieder das

Vor-Pandemie-Niveau. Von Januar bis September 2023 wurden 39.098 Insolvenzen

verzeichnet, das sind 34 Prozent mehr als 2022 und 4,5 Prozent mehr als im Jahr

2019. Diese Dynamik betrifft alle Branchen und Unternehmensgrößen: Die Zahl der

Pleiten stieg sowohl bei Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 250.000

Euro (+8 Prozent im Vergleich zum Zeitraum Januar bis September 2019) als auch

bei Unternehmen mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz (+8 Prozent). "Dieser

Trend wird sich in den nächsten Quartalen fortsetzen, da die Margen und der

Cashflow aufgrund der restriktiven Finanzierungsbedingungen, der geringeren

Nachfrage und der steigenden Kosten weiter unter Druck bleiben", so Bruno de

Moura Fernandes.

Über die Umfrage

Die Coface-Studie zu Zahlungserfahrungen von Unternehmen in Frankreich wurde im

Juli 2023 durchgeführt. 630 Unternehmen aus mehr als 16 breit gefächerten

Branchen nahmen an der Befragung teil.

Die gesamte Studie und weitere Grafiken zum Download: http://www.coface.de

[1] Als Kleinstunternehmen gelten Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 2

Millionen Euro. Kleine und mittlere Unternehmen bewegen sich bei einem

jährlichen Umsatz zwischen 2 und 50 Millionen Euro.

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in Deutschland

Sebastian Knierim - Pressesprecher -

Tel. 06131/323-335

mailto:sebastian.knierim@coface.com

http://www.coface.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51597/5656645

OTS: Coface Deutschland

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