23.11.2023 09:05:38

OTS: CRIF GmbH / Knapp 15.000 der Gastronomieunternehmen sind ...

Knapp 15.000 der Gastronomieunternehmen sind insolvenzgefährdet /

Anstieg um 6 Prozent seit August 2023

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Insolvenzgefahr regional

https://ots.de/QXRfKo

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Hamburg (ots) -

- 15.069 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland gelten als

insolvenzgefährdet

- Gastronomen in Berlin leiden besonders - hier sind 16,5 Prozent der Betriebe

gefährdet. In Bayern und Rheinland-Pfalz ist die Lage entspannter - hier ist

das Insolvenzrisiko mit 10,5 Prozent am geringsten

- Bis Ende 2023 rechnet CRIF derzeit mit 1.600 Insolvenzen in der Branche - das

entspricht 36,5 Prozent mehr als 2022

- Branche verbessert Bonität seit Januar 2022

Aufgrund verschiedener Krisen gilt aktuell in der Gastronomie ein reduzierter

Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für Lebensmittel - jedoch nur noch bis zum

Ende dieses Jahres. Speisen in Restaurants sollen ab Anfang 2024 wieder mit 19

Prozent besteuert werden. Das könnte zu mehr Insolvenzen in der Gastronomie

führen.

Derzeit (Stand 17.November 2023) gelten laut einer Auswertung des

Informationsdienstleisters CRIF 15.069 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und

Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet. Das entspricht 12,6 Prozent der

analysierten Betriebe. Im Januar 2020 - vor der Corona-Pandemie - lag die Zahl

insolvenzgefährdeter Gastronomiefirmen bei 12.662 bzw. 10,7 Prozent.

Regionale Unterschiede

Ein Blick auf die regionalen Zahlen zeigt, dass das Insolvenzrisiko bei

Unternehmen aus der Gastronomie in Berlin am höchsten ist. Dort gelten 16,5

Prozent bzw. 1.369 der Gastronomieunternehmen als insolvenzgefährdet. Es folgen

Bremen (16,2 Prozent der Gastronomen insolvenzgefährdet; 144),

Nordrhein-Westfalen (14,6 Prozent; 3.199), Sachsen-Anhalt (14 Prozent; 560) und

Hamburg (13,3 Prozent; 412). Das geringste Insolvenzrisiko haben derzeit

Unternehmen aus der Gastronomie in Bayern (10,5 Prozent; 1.956) und

Rheinland-Pfalz (10,5 Prozent; 693) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (10,6

Prozent; 331).

"Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie sieht sich die Gastronomiebranche mit

zahlreichen Problemen konfrontiert. Diese umfassen steigende Inflation, höhere

Energie- und Arbeitskosten sowie den wachsenden Trend des Home-Office. Dieser

führt zu weniger Gelegenheiten für Mittagspausen und weniger Besuchen in

Restaurants oder Cafés. Die Anhebung der Mehrwertsteuer wird vor allem für

bereits finanziell angeschlagene Gastronomiebetriebe die Lage weiter

verschärfen", erklärt CRIF Deutschland Geschäftsführer Dr. Frank Schlein.

Seit Beginn des Jahres 2022 hat sich der Bonitätsindex als aussagekräftiges Maß

für die finanzielle Stabilität in der Gastronomiebranche stetig verbessert. Im

Januar 2022 lag der durchschnittliche Bonitätsindex aller Gastronomieunternehmen

bei 3,02. Bis August 2023 verbesserte sich dieser auf 2,80 und setzte seinen

positiven Trend im November 2023 mit einem Wert von 2,79 fort. Diese

fortlaufende Verbesserung spiegelt die generelle Aufwärtsentwicklung der

finanziellen Stabilität innerhalb der gesamten Branche wider.

"In der Gastronomiebranche zeigt sich eine deutliche Zweiteilung. Unternehmen,

die sich in einer stabilen finanziellen Lage befinden, haben ihre

Widerstandsfähigkeit weiter gestärkt. Hingegen sehen sich Gastronomiebetriebe,

die bereits zuvor mit Problemen zu kämpfen hatten, vermehrt mit der Gefahr der

Insolvenz konfrontiert."

Anstieg insolvenzgefährdeter Gastronomieunternehmen in allen Bundesländern

Im Durchschnitt gab es um Vergleich zum August 2023 einen Anstieg um 6 Prozent

an gastronomischen Betrieben, die von Insolvenz bedroht sind. Der deutlichste

Anstieg ist mit 11,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen, gefolgt

von Baden-Württemberg und Thüringen mit einem Plus von 9,6 Prozent. Im Gegensatz

dazu ist der Anstieg in Bremen mit 2,1 Prozent und in Schleswig-Holstein mit 2,6

Prozent geringer ausgefallen.

Auf Jahressicht 2023 prognostiziert CRIF derzeit in der Gastronomie 1.600

Insolvenzen und damit 36,5 Prozent mehr als 2022. "Im kommenden Jahr werden die

Insolvenzen in der Gastronomie weiter steigen", sagt Dr. Schlein.

Über die Analyse

Für die Analyse hat CRIF Informationen zur Finanzlage von knapp 120.000

Gastronomieunternehmen ausgewertet, die Aufschluss über die Zahlungsfähigkeit

geben. Dazu zählen Angaben in Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen,

Mitarbeiter- und Umsatzzahlen sowie Zahlungserfahrungen. Auch negative

Gerichtsmerkmale wie Mahnverfahren, Inkasso-Überwachungen oder allgemeine

Einträge im Schuldnerverzeichnis flossen ein. Die Insolvenzen und die bereits

vom Markt verschwundenen Unternehmen sind nicht Bestandteil der aktuellen 15.069

insolvenzgefährdeten Unternehmen.

Pressekontakt:

Pressekontakt:

Oliver Ollrogge, CRIF GmbH, Bereich Marketing/PR

E-Mail: mailto:o.ollrogge@crif.com, Tel.: 040 / 89 803 582

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22285/5655771

OTS: CRIF GmbH

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