22.10.2014 16:03:46

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Eklatanter Mangel an Sachverstand / Scharfe Kritik zu kolportieren

Ankaufsplänen von Unternehmensanleihen durch EZB

München (ots) - Im Kampf gegen die Konjunkturflaute erwägt die

Europäische Zentralbank Insidern zufolge den Ankauf von

Unternehmensanleihen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

"Sollte sich diese Reuters-Meldung bewahrheiten, würde die EZB nicht

nur ihr Mandat massiv missbrauchen, sie würde einem gewaltigen Moral

Hazard Vorschub leisten," so Prof. Dr. Christoph Zeitler,

stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Liberalen Vereinigung.

Schon jetzt ermögliche die EZB-Politik Insidergeschäfte und

Missbrauch zu Lasten der Steuerzahler. Im Falle eines direkten

Ankaufs von Unternehmensanleihen werde dem Missbrauch endgültig Tür

und Tor geöffnet und zudem auch noch einer der wichtigsten

marktwirtschaftlichen Mechanismen ausgeschaltet.

"Wenn Unternehmen am Markt kein Geld erwirtschaften und von ihm

auch keines mehr in Form von Krediten erhalten, gehen sie pleite.

Dies ist das natürliche Korrektiv der Marktwirtschaft. Wer diesen

Mechanismus beseitigen und unwirtschaftliche Unternehmen mit

Staatskrediten am Leben erhalten will, bewegt sich mit

Sieben-Meilen-Stiefeln in Richtung Sozialismus", so Zeitler weiter.

Konkrete Beschlüsse seien aber nicht vor der Dezembersitzung des

EZB-Rates zu erwarten, so die Reuters-Meldung weiter. Die Financial

Times hatte den Bericht zwischenzeitlich dementiert. Unabhängig von

möglichen Unternehmensanleihekäufen erwirbt die EZB seit Montag

sogenannte "Covered Bonds" von primär italienischen, spanischen und

französischen Emittenten, darunter u.a. die Großbanken Société

Générale und BNP Paribas.

"Alle Maßnahmen der EZB dienen alleine der Ausweitung der

Zentralbankbilanz, um so die Inflation anzuheizen. Hinsichtlich einer

nachhaltigen Lösung der Finanzkrise sind sie jedoch völlig

ungeeignet, da sie die Ursachen der Krise nicht adressieren", ergänzt

Dagmar Metzger von der Liberalen Vereinigung.

Das einzige was tatsächlich stattfindet, sei die Verlagerung von

Risiken. "Indem sie die Risiken von Investoren und Unternehmen in

ihre Bücher nimmt, werden diese durch die EZB auf die Steuerzahler

übertragen. Der Glaube, dass sich strukturelle ökonomische Probleme

so lösen lassen, offenbart einen derart eklatanten Mangel an

ökonomischem Sachverstand, wie man ihn angesichts der zahlreichen

Experten bei der EZB für kaum möglich halten mag", so Metzger weiter.

Abschließend stellt sie fest: "Die Politik der EZB dient alleine den

Interessen einer kleinen Gruppe- das Gros der Bürger muss am Ende

dafür gerade stehen und hat keine Aussicht darauf, dass sich die

Verhältnisse jemals wieder ändern könnten."

OTS: Liberale Vereinigung e. V.

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