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28.12.2015 21:59:39

OTS: NDR Norddeutscher Rundfunk / Anlegern des niedersächsischen ...

Anlegern des niedersächsischen Energieunternehmens EEV droht

Totalverlust

Hamburg (ots) - Den meisten Anlegern des insolventen

Energieunternehmens EEV AG droht offenbar ein Totalverlust. Das

berichten das Radioprogramm NDR Info und die Hannoversche Allgemeine

Zeitung (HAZ). Insgesamt hatten mehr als 2000 Investoren über 25

Millionen Euro in die Erneuerbare Energie Versorgung AG gesteckt, die

damit den Kauf eines Biomassekraftwerks in Papenburg sowie Planungen

für einen Offshore-Windpark finanzierte. "Es gibt ein Ausfallrisiko,

und dieses Ausfallrisiko würde ich als sehr hoch bezeichnen", so

Stefan Denkhaus, der vorläufige Insolvenzverwalter der EEV AG. Im

November hatte das Amtsgericht Meppen gegen die EEV BioEnergie und

gegen das Mutterunternehmen EEV AG vorläufige Insolvenzverfahren

angeordnet. Die EEV hatte Kraftwerk und Windpark-Projekt von der

Etanax Holding gekauft - der Vorbesitzer fordert jetzt laut Denkhaus

etwa 18 Millionen Euro an nicht gezahlten Raten und Zinsen.

Die Etanax hatte im Frühjahr eine Zwangsversteigerung des

Kraftwerks im emsländischen Papenburg durchgesetzt. Der vorläufige

Insolvenzverwalter der EEV Bioenergie, Dietmar Penzlin, sagte NDR

Info und HAZ, Ziel sei eine "übertragende Sanierung", um den Betrieb

des Kraftwerks wie bisher in vollem Umfang fortzusetzen. Fraglich

ist, ob der Erlös aus einem Verkauf des Kraftwerks und des

Windparkprojekts ausreichen würden, um die Forderungen der Etanax zu

befriedigen. Erst danach könnten jene knapp 400 Anleger Geld

bekommen, die im Grundbuch des Kraftwerks als Gläubiger eingetragen

sind. Die übrigen Anleger hätten dann nach Einschätzung der

Verfahrensbeteiligten kaum eine Chance auf Rückzahlung ihrer Anlagen.

Gabriele Schmitz von der Verbraucherzentrale Hamburg rät Anlegern,

sich jetzt rechtlich beraten zu lassen. Sie sollten prüfen lassen,

"ob sie sich nicht eine bessere Situation dadurch verschaffen können,

dass sie zum Beispiel geltend machen, falsch beraten worden zu sein -

wenn das denn der Fall war - oder dass sie auf den Prospekt vertraut

haben. Daraus könnten sich Ansprüche gegen Dritte ergeben, sodass sie

dann nicht mehr nur auf die Insolvenzmasse angewiesen wären."

Mitte 2014 hatten HAZ und NDR Info berichtet, dass der geplante

Nordsee-Windpark in einem Schießgebiet der Bundeswehr liegt und

deshalb fraglich sei, ob das Projekt jemals genehmigt wird. Die EEV

hatte auf dieses Risiko im Anlageprospekt nicht aufmerksam gemacht.

Im vergangenen Jahr leitete die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein

Ermittlungsverfahren gegen EEV-Manager wegen Verdachts auf

Kapitalanlagebetrug ein. Ob und wann Anklage erhoben wird, steht noch

nicht fest.

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