03.01.2017 13:52:43

OTS: Oliver Wyman / Start-ups rollen Logistikbranche auf / Oliver ...

Start-ups rollen Logistikbranche auf / Oliver Wyman-Analyse zur

Digitalisierung im Speditionsgeschäft (FOTO)

München (ots) -

Die Logistikbranche steht vor weit reichenden Veränderungen durch

die Digitalisierung des kompletten Speditionsgeschäfts. Ausgerechnet

die global führenden deutschen Unternehmen gehen die

Aufgabenstellungen der digitalen Transformation eher zögerlich an. Zu

dieser Einschätzung kommt die Managementberatung Oliver Wyman in

einer internationalen Marktanalyse: Um langfristig wettbewerbsfähig

zu bleiben, sollten die etablierten Logistikdienstleister weitaus

stärker als bisher die Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups ihrer

Branche suchen.

Sie heißen Flexport, UShip, Uber Freight oder Freighthub und sind

dabei, die Logistiklandschaft zu revolutionieren. Wurden in den

vergangenen Jahren Milliardenbeträge hauptsächlich in Start-ups aus

dem Umfeld der Personenmobilität, wie Uber, BlaBlaCar oder Flixbus

investiert, steht nun der Logistiksektor auf dem Plan der Investoren.

Auch wenn die Newcomer vielen Logistikern heute noch nicht bekannt

sind, verändern sie die Branche bereits mit erheblichen finanziellen

Mitteln. Der Analyse der Managementberatung Oliver Wyman zufolge

beliefen sich allein die öffentlich bekannten Finanzierungsrunden von

Logistik-Start-ups in den letzten zehn Jahren auf fast elf Milliarden

Euro. Im Schnitt wird alle fünf Tage ein neues Logistik-Start-up

gegründet.

Joris D'Incà, Partner und Logistikexperte bei Oliver Wyman:

"Innovative Start-ups sind dabei, das klassische Speditionsgeschäft

komplett zu digitalisieren. Sie fragmentieren die bisherigen Supply

Chains und revolutionieren durch die Kombination einer bisher nicht

gekannten Menge an Daten die Effizienz und Transparenz des

Transportgeschäfts. Wenn die etablierten Anbieter nicht rechtzeitig

auf die digitalen Geschäftsmodelle reagieren, können die agilen

Start-ups schon bald zu einer realistischen Gefahr werden."

Nachholbedarf in Deutschland

Als Standort global führender Unternehmen wie DHL, DB Schenker und

Dachser nimmt Deutschland weltweit eine der Spitzenpositionen in der

Logistik ein. Allein hierzulande arbeiten rund drei Millionen

Menschen in der Logistik, der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über

250 Milliarden Euro pro Jahr. Ob Deutschland Branchenprimus bleibt,

hänge auch davon ab, "wie es den Logistikern gelingt, ihr Geschäft zu

digitalisieren", sagt Max-Alexander Borreck, Principal bei Oliver

Wyman: "Viele Logistiker tun sich schwer, mit dem Tempo der

Digitalisierung Schritt zu halten. Start-ups hingegen sind flexibel

und müssen nicht auf gewachsene Strukturen Rücksicht nehmen. Und sie

beherrschen dieselben Big-Data-Ansätze wie die Start-ups aus der

Personenmobilität, für die Uber das bekannteste Beispiel ist. Mit

dieser Agilität und diesem Wissen können die innovativen Newcomer zu

Schrittmachern der Branche werden."

Das Problem für Deutschland: Die Finanzierung innovativer

Transport- und Logistik-Start-ups findet bis dato vor allem in den

USA und in Asien statt. In beiden großen Märkten werden jeweils etwa

45 Prozent der globalen Investitionen in Logistik-Start-ups getätigt.

Europa kommt lediglich auf fünf Prozent. Eine wesentliche Rolle

spielen dabei Venture-Capital-Unternehmen aus dem Silicon Valley, wie

Kleiner Perkins Caufield & Byers oder Andreessen Horowitz. Diese

Firmen haben die Veränderungspotenziale der digitalen Transformation

für die Logistik erkannt und investieren verstärkt in diesem Bereich.

Allein 2016 haben die führenden amerikanischen Venture-Capital-Firmen

mehr als 250 Millionen Euro für Logistik-Start-ups ausgegeben.

In Deutschland erfolgt das Umdenken langsam - Die Branchenführer

DHL oder DB Schenker beispielsweise haben damit begonnen, sehr

selektiv in erste Partnerschaften mit Start-ups zu investieren. So

übernahm DHL beispielsweise Streetscooter, ein Spin-off der RWTH

Aachen, das helfen soll, kosteneffiziente, elektrische

Lieferfahrzeuge zu entwickeln. DB Schenker kooperiert mit der

amerikanischen Frachtbörse Uship, um die Auslastung im Landverkehr zu

erhöhen und zugleich die eigene Innovationskraft zu steigern.

Insbesondere bei der Investition und Wachstumsförderung lokaler

Start-ups bleibt die deutsche Logistikwirtschaft aber zögerlich.

Oliver Wyman-Principal Borreck: "In Deutschland gibt es mehr als 30

interessante Start-ups im Logistikumfeld. Der Austausch mit deutschen

Logistikunternehmen findet bisher wenn überhaupt nur sehr zögerlich

statt. Das kann langfristig zu einem Wettbewerbsnachteil für den

Standort Deutschland werden."

Wie die Zusammenarbeit mit Start-ups gelingt

Aus der Sicht der Managementberater ist es mit einer reinen

Kapitalbeteiligung an Start-ups meist nicht getan "Eine wesentliche

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Investition in Start-ups ist

die Bereitschaft, das eigene Kerngeschäft radikal zu hinterfragen und

zu digitalisieren. Die Start-ups sind gewissermaßen die Katalysatoren

dafür", sagt Joris D'Incà. Die Unternehmens-Organisationen müssten

mithilfe schlanker Strukturen in Sachen Entscheidungsprozessen und

Verantwortungs-regelungen deutlich agiler werden. Gleichzeitig sei

die Entwicklung von Big-Data- und Analyse-Kompetenzen zu

beschleunigen. Für den gesamten Prozess der digitalen Transformation

müsse eine Roadmap mit klaren Vorgaben und Zeitabläufen angelegt

werden. Die Partner in den Start-ups könnten dabei als

Ideenlieferanten für Lösungen und Talent-Pools mitwirken und Tempo

machen auf dem Weg zur digitalen Logistik.

Weitere Informationen und Grafiken zum Download finden Sie unter

http://bit.ly/2iygiiu

OTS: Oliver Wyman

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Pressekontakt:

Maike Wiehmeier

Senior Communications Associate DACH

Oliver Wyman

Tel. +49 89 939 49 464

maike.wiehmeier@oliverwyman.com

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist

abrufbar unter http://www.presseportal.de/pm/66435/3526328 -

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