25.03.2021 10:42:45

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RHÖN-KLINIKUM AG zeigt sich als verlässliches Unternehmen in

herausfordernder COVID-19-Pandemie | Appell an die Bundespolitik

(FOTO)

Bad Neustadt a.d. Saale (ots) -

- Geschäftsjahr 2020 war geprägt von COVID-19-Pandemie sowie Übernahme der

RHÖN-KLINIKUM AG durch die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA

- Konzernergebnis sinkt in Folge der Pandemie drastisch auf 2,5 Mio. Euro

- Operatives Ergebnis weiterhin stark beeinflusst von zunehmenden

regulatorischen Eingriffen, dem wettbewerbsintensiven Umfeld und schwierigen

Bedingungen bei der Gewinnung von Fachkräften

- Deutlicher Anstieg der Sach- und Personalkosten durch Corona-Schutzmaßnahmen

- Aufforderung an den Bundesgesundheitsminister, seine Zusage, dass keine Klinik

durch die Pandemie ins Defizit gerät, einzuhalten. Die Kliniken brauchen

dringend einen vollständigen Ausgleich ihrer Erlösausfälle und

Planungssicherheit.

- Aufsichtsrat bestellt Dr. Gunther K. Weiß erneut zum Vorstand der Gesellschaft

ab 01.01.2022

Die RHÖN-KLINIKUM AG, einer der führenden Gesundheitsdienstleister in

Deutschland, blickt auf ein medizinisch und ökonomisch herausforderndes Jahr

zurück: "Auch in der COVID-19-Pandemie und den oft schwierigen Bedingungen war

stets die bestmögliche Versorgung aller unserer Patienten unsere Motivation.

Mein besonderer Dank gilt dem gesamten Team der RHÖN-KLINIKUM AG", sagte Dr.

Christian Höftberger, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG.

Wegen der Pandemie war in vielen Kliniken 2020 die Auslastung deutlich

reduziert. Planbare Eingriffe und nicht dringende medizinische Behandlungen

mussten aufgeschoben werden, um Betten für COVID-19-Patienten freizuhalten und

neue, verschärfte (Hygiene-)Vorgaben umzusetzen. Gleichzeitig stieg der

Personal- und Sachbedarf für die umfangreichen Hygieneschutzmaßnahmen massiv an.

An den fünf Klinikstandorten der Universitätsmedizin sowie der Maximal- und

Schwerpunktversorgung wurden viele COVID-19-Patienten oft über mehrere Wochen,

sogar Monate, hinweg betreut. Bei allen musste die Sicherstellung der

zusätzlichen strengen Schutzmaßnahmen gewährleistet sein, auch wenn nicht alle

Patienten intensivmedizinisch betreut werden mussten.

Im Vergütungssystem der Fallpauschalen war und ist dieser Aufwand nicht

berücksichtigt. Die höheren Sach- und Personalkosten werden auch keinesfalls

durch coronabezogene Zuschläge aufgefangen. Ebenso wurde nicht berücksichtigt,

wenn Kliniken wegen der Isolation von COVID-19-Patienten Stationen nur teilweise

auslasten konnten und Behandlungen für Patienten mit anderen Erkrankungen

verschieben mussten. "All das führte und führt zu einer erheblichen

wirtschaftlichen Belastung unserer Kliniken und gefährdet die Sicherstellung

einer adäquaten Patientenversorgung. Auch die Ausgleichszahlungen für

freigehaltene Bettenkapazitäten, die mit bürokratischen und sachfremden Hürden

versehen sind, decken keinesfalls unsere anfallenden Kosten", so Höftberger.

Außer Acht gelassen wurden hierbei insbesondere die Bedürfnisse der

Universitätskliniken sowie der Maximal- und Schwerpunktversorger, zu denen alle

Einrichtungen der RHÖN-KLINIKUM gehören. Hier werden im besonderen Umfang

Patienten mit äußerst komplexen Verläufen überregional versorgt. "Das

Bemessungskriterium der Ausgleichszahlungen erfolgt nach den landkreisbezogenen

Inzidenzwerten. Es verkennt den Umfang des korrespondierenden

Versorgungsauftrags von Kliniken mit großen, überregionalen Einzugsgebieten und

ist ein völlig untaugliches Mittel zur Bemessung", äußerte sich Höftberger.

Appell an die Bundespolitik: Vollständiger Ausgleich der Erlösausfälle und

Planungssicherheit

Grundsätzlich begrüßen wir das aktuelle Bekenntnis der Bundeskanzlerin und der

Ministerpräsidenten zu einer Erlössicherung der Krankenhäuser für das Gesamtjahr

2021, heben jedoch hervor, dass die Werthaltigkeit dieser Absichtserklärung sich

an den Kriterien des Pragmatismus, der Verbindlichkeit und der

Umsetzungsgeschwindigkeit bei der tatsächlichen Umsetzung messen lassen muss.

Den aktuellen Entwurf der "Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur

wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" des Bundesgesundheitsministeriums

sieht der Vorstand der RHÖN-KLINIKUM AG allerdings kritisch. "Wir betrachten

diesen als Affront gegenüber den Leistungen aller Kliniken in der Pandemie. Das

Bundesgesundheitsministerium hat nicht nur die gerechtfertigte Erwartung der

Krankenhäuser bezüglich der Maßnahmen zur Sicherstellung einer adäquaten

medizinischen Versorgung enttäuscht, sondern das Vertrauen der Kliniken in die

Politik in einem erheblichen Umfang erschüttert", sagte Höftberger. "Jahrelang

haben unsere Mitarbeitenden Verordnungen und die steigende Bürokratisierung über

sich ergehen lassen und standen zuletzt bei der Bewältigung der Pandemie an der

vordersten Front. Dabei haben wir uns stets auf die Zusagen zur Sicherstellung

der Gesundheitsversorgung durch den Bund verlassen."

Der aktuelle Entwurf der Verordnung sieht zwar weitere Ausgleichszahlungen für

Kliniken vor, jedoch orientieren sich diese an den Erlösstrukturen des

Vor-Corona-Jahres 2019. Die Einnahmen der Kliniken bleiben so deutlich hinter

denen des Geschäftsjahres 2019 zurück, der zwischenzeitlich erfolgte

Kostenanstieg wird nicht berücksichtigt, teilweise sollen Rückzahlungen

stattfinden. Viele durch die Pandemie weggebrochene Erlösquellen, wie etwa

ambulante Erlöse werden nicht ausgeglichen.

Krankenhäuser werden gezwungen, wegfallende Erlöse durch drastische Einsparungen

bei den Kosten zu kompensieren "Es kann nicht sein, dass unzureichende

Ausgleichszahlungen des Bundes die Kliniken ausgerechnet in der Hochphase der

Pandemie dazu zwingen, auch personalreduzierende Maßnahmen wie etwa Kurzarbeit

oder auslaufende Befristungen zu prüfen. Das ist angesichts des massiven

Fachkräftemangels geradezu grotesk", so Höftberger.

Die ganzjährigen Ausgleichsmechanismen für das Jahr 2021 mit aktuell

diskutierten Abschlägen gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 in Höhe von 5 % zu

versehen und dabei auch noch anderweitige Erstattungen anzurechnen, ist nicht

nur unzureichend, sondern für viele Kliniken in Deutschland existenzgefährdend.

"Die dringend benötigte Planungssicherheit zur Gewährleistung der medizinischen

Versorgung wird entgegen der gemachten Zusagen torpediert. Auch wird suggeriert,

die Krankenhäuser hätten sich während der Pandemie bereichert. Bei unserem

Konzernergebnis 2020 von rund 2,5 Mio. Euro und darin enthaltenen bilanzierten

Erträgen im Zusammenhang mit der COVID-19 Gesetzgebung von rund 94 Mio. Euro,

wird die Absurdität derartiger Behauptungen deutlich. Es entsteht zwangsläufig

der Eindruck, dass die Pandemie für eine kalte Marktbereinigung genutzt wird.

Das ist weder medizinisch noch moralisch vertretbar", so Höftberger.

Der Vorstand der RHÖN-KLINIKUM AG schließt sich ausdrücklich den Forderungen des

Bundesverbands Deutscher Privatkliniken e.V. an, die Verordnung zur Regelung

weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser zu

überarbeiten. "Die Krankenhäuser benötigen einen vollständigen Ausgleich ihrer

Erlösausfälle und Planungssicherheit. Diese Ausgleichszahlungen müssen dringend

allen Krankenhäusern zu Teil werden. Die Bundesregierung hatte den Kliniken

zugesichert, dass durch die Pandemie keine Klinik ins Defizit kommen werde.

Diese Zusage fordern wir nachdrücklich ein", sagte Höftberger.

Strategische Partnerschaft mit Asklepios bietet neue Perspektiven

Das Geschäftsjahr war mit der Übernahme durch Asklepios zugleich ein Jahr

tiefgreifender Veränderungen für den Konzern. Unter der Überschrift

#gemeinsamnochstärker haben sich zwei große Gesundheitsunternehmen in einer

strategischen Partnerschaft im deutschen Gesundheitsmarkt positioniert. Diese

Partnerschaft bietet beiden Unternehmen beste Voraussetzungen, sich gemeinsam im

Verbund den Herausforderungen der Branche zu stellen, Synergien zu nutzen und

das Angebot für die Patienten weiterzuentwickeln. "Unsere Strategie und

Identität als eigenständiges Unternehmen im neuen Verbund mit Asklepios wird

sich schrittweise weiterentwickeln, das Zusammengehörigkeitsgefühl und unsere

Netzwerke werden weiter wachsen. Zudem entwickeln sich neue Perspektiven für uns

als Arbeitgeber. Wir sind sehr gut aufgestellt und können unseren bestehenden

und künftigen Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz in einem spannenden Umfeld mit

attraktiven Rahmenbedingungen bieten", betonte Höftberger.

Finanzzahlen 2020 - Prognose erreicht

Die RHÖN-KLINIKUM AG hat im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei um

56,2 Mio. EUR bzw. 4,3 % höheren Umsatzerlösen einen Rückgang des EBITDA um 45,1

Mio. EUR bzw. 36,0 % auf 80,2 Mio. EUR, einen Rückgang des EBIT um 46,2 Mio. EUR

bzw. 81,3 % auf 10,6 Mio. EUR sowie einen Rückgang des Konzernergebnisses um

42,0 Mio. EUR bzw. 94,4 % auf 2,5 Mio. EUR zu verzeichnen. An den fünf

Klinikstandorten, dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, dem Klinikum Frankfurt

(Oder), den Universitätskliniken Gießen und Marburg und der Zentralklinik Bad

Berka wurden 808.655 Patienten behandelt, ein coronabedingtes Minus von 6,9 % im

Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 18.449

Mitarbeitende (Vj. 2019: 18.142).

Die im Konzernlagebericht 2019 angegebene Prognose des Umsatzes für das Jahr

2020 in Höhe von 1,4 Mrd. EUR in einer Bandbreite von jeweils 5 % nach oben bzw.

unten wurde mit 1,4 Mrd. EUR erreicht. Ebenso wurde das prognostizierte EBITDA

für das Geschäftsjahr 2020 zwischen 72,5 Mio. EUR und 82,5 Mio. EUR im Ist mit

80,2 Mio. EUR erfüllt.

Dividende

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung

vorzutragen.

Aufsichtsrat bestellt Dr. Gunther K. Weiß erneut zum Vorstand der Gesellschaft

ab 01.01.2022

Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat in seiner gestrigen Sitzung Dr. Gunther K.

Weiß erneut zum Vorstand der Gesellschaft bestellt.

"Mit Dr. Weiß haben wir einen ausgewiesenen Spezialisten der Gesundheitsbranche

weiter an uns binden können. Wir freuen uns, dass er uns in den kommenden Jahren

mit seiner Expertise unterstützt, um die RHÖN-KLINIKUM AG nachhaltig und stabil

weiterzuentwickeln, um ihrer Rolle als exzellenter medizinischer

Gesundheitsdienstleister gerecht zu werden", so Dr. Jan Liersch,

Aufsichtsratsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG.

Ausblick 2021

Das wirtschaftliche Fundament der RHÖN-KLINIKUM AG bilden auch im Geschäftsjahr

2021 die fünf Großstandorte in vier Bundesländern mit rd. 5.300 Betten und rd.

18.450 Mitarbeitenden. Damit gehört das Unternehmen zu den großen

Klinikbetreibern in Deutschland.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 geht der Konzern von einem Umsatz in Höhe

von 1,4 Mrd. EUR in einer Bandbreite von jeweils +/- 5 % nach oben bzw. unten

aus. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird mit

einem Wert zwischen 72,5 Mio. EUR und 82,5 Mio. EUR gerechnet.

Diese Prognose spiegelt die weiter verschärften gestiegenen regulatorischen

Eingriffe des Gesetzgebers, wie beispielsweise die

Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PpUGV) und das

Pflegepersonal-stärkungsgesetz (PpSG), wider.

Der Ausblick steht unter erheblichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem

Verlauf der COVID-19-Pandemie und unter dem Vorbehalt etwaiger regulatorischer

Eingriffe mit Auswirkungen auf die Vergütungsstruktur im Jahr 2021.

Die RHÖN-KLINIKUM AG ist einer der größten Gesundheitsdienstleister in

Deutschland. Die Kliniken bieten exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu

Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Campus Bad

Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und

Universitätsklinikum Marburg (UKGM) sowie der Zentralklinik Bad Berka werden

jährlich rund 809.000 Patienten behandelt. Rund 18.450 Mitarbeitende sind im

Unternehmen beschäftigt. Das innovative RHÖN-Campus-Konzept für eine

sektorenübergreifende und zukunftsweisende Gesundheitsversorgung im ländlichen

Raum, die konsequente Fortsetzung des schrittweisen digitalen Wandels im

Unternehmen sowie die strategische Partnerschaft mit Asklepios sind wichtige

Säulen der Unternehmensstrategie. Die RHÖN-KLINIKUM AG ist ein eigenständiges

Unternehmen unter dem Dach der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA.

http://www.rhoen-klinikum-ag.com

Pressekontakt:

RHÖN-KLINIKUM AG | Unternehmenskommunikation und Marketing

Heike Ochmann

T. +49 9771 65-12130 | mailto:heike.ochmann@rhoen-klinikum-ag.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/109212/4873270

OTS: RHÖN-KLINIKUM AG

ISIN: DE0007042301

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