11.07.2024 09:00:40

OTS: Roland Berger / Zahl der Krankenhäuser mit defizitären Jahresabschlüssen ...

Zahl der Krankenhäuser mit defizitären Jahresabschlüssen steigt

massiv, über ein Viertel von Insolvenz bedroht (FOTO)

München (ots) -

- Roland Berger-Krankenhausstudie: 2023 schreiben mehr als zwei Drittel (70%)

der deutschen Kliniken Verluste; rund 20 Prozentpunkte mehr als 2022

- Branchenweites Phänomen, wobei öffentliche Häuser mit 84 Prozent am meisten

betroffen sind

- Infolge der Ergebniskrise ist bei mehr als 50% der Häuser die Liquidität

gefährdet, kurzfristig Akutmaßnahmen nötig - Fusionen sind entscheidend für

eine krisenfeste Zukunft

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser hat sich weiter

verschlechtert: Insgesamt haben 70 Prozent von ihnen das Geschäftsjahr 2023 mit

einem Defizit abgeschlossen - nochmals rund 20 Prozentpunkte mehr als im

Vorjahr. Besonders schlecht stehen Häuser in öffentlicher Trägerschaft da: Nur

acht Prozent von ihnen konnten ein positives Jahresergebnis verbuchen, 84

Prozent schrieben Verluste, 21 Prozentpunkte mehr als 2022. Am besten geht es

Kliniken in freigemeinnütziger Trägerschaft: Immerhin 24 Prozent konnten ein

positives Jahresergebnis ausweisen, allerdings waren auch von ihnen 58 Prozent

defizitär. Zu diesen Ergebnissen kommt die Roland Berger Krankenhausstudie 2024,

für die über 650 Führungskräfte im deutschen Krankenhausmarkt befragt wurden.

Zudem zeigt sie, dass die seit vielen Jahren anhaltende Ergebniskrise mehr und

mehr auch zu einer Liquiditätskrise wird: 53 Prozent der Führungskräfte sehen

die Liquidität ihres Hauses aktuell gefährdet. Im Durchschnitt stufen die

Befragten 28 Prozent der Krankenhäuser kurzfristig als insolvenzgefährdet ein.

Neben 84 Prozent der öffentlichen Kliniken weisen auch 71 Prozent der privat

geführten Krankenhäuser für 2023 negative Jahresabschlüsse aus. "Das zeigt, dass

die dramatische Situation der deutschen Krankenhäuser nicht nur einzelne

Trägerschaften oder Versorgungsstufen betrifft, sondern ein branchenweites

Phänomen ist", sagt Peter Magunia, Partner bei Roland Berger. Und: "Die Defizite

gefährden zunehmend auch die Liquidität und schränken dadurch die

Gestaltungsräume der Häuser für unternehmerisches Handeln immer stärker ein."

Das betrifft insbesondere die Krankenhäuser der Regel- und

Schwerpunktversorgung: 72 Prozent von ihnen sehen ihre Liquidität als gefährdet

oder sogar stark gefährdet. Bei den Grundversorgern und Maximalversorgern sind

es 38 beziehungsweise 42 Prozent. "Um Insolvenzen zu vermeiden, müssen die

Kliniken kurzfristig und entschlossen handeln", mahnt Magunia. "Langwierige

Entscheidungsprozesse werden der aktuellen Situation nicht mehr gerecht."

Zukunftsplanung muss Konsolidierung des Markts berücksichtigen

Potenzielle Insolvenzen und eine daraus resultierende Konsolidierung des Markts,

aber auch die angekündigte Krankenhausreform wirken sich auf die mittel- bis

langfristigen Erwartungen der befragten Führungskräfte aus. Vor allem

Maximalversorger blicken etwas optimistischer in die Zukunft: Für das laufende

Jahr erwarten zwar nur 17 Prozent von ihnen eine Verbesserung ihres

Jahrsergebnis, doch für den weiteren Verlauf bis 2029 prognostizieren schon 53

Prozent eine positive Entwicklung ihrer Jahresergebnisse. Dagegen gehen kleinere

Krankenhäuser auch langfristig von einer eher negativen Ergebnis- und

Liquiditätsentwicklung aus.

Das ist kein Widerspruch, meint Janes Grotelüschen, Partner bei Roland Berger:

"Größere Krankenhäuser gehen davon aus, dass die zu erwartende Marktbereinigung

Chancen für sie schafft." Dementsprechend verschieben sich auch die Aktivitäten

der Kliniken zur Verbesserung ihrer Wirtschaftlichkeit: Arbeiten derzeit noch

über 70 Prozent der befragten Führungskräfte an Maßnahmen zur Ambulantisierung

und Konsolidierung des stationären Leistungsportfolios, verlieren diese Punkte

in der Zukunftsplanung der Häuser an Relevanz. Dafür halten 58 Prozent der

Befragten Kooperationen und Fusionen zukünftig für ein zentrales Instrument.

In diese Richtung zielen auch Grotelüschens Empfehlungen: "Um die aktuelle

Ergebnis- und Liquiditätskrise zu überwinden, ist unternehmerisches Handeln und

das Nutzen sämtlicher betriebswirtschaftlicher Steuerungsansätze unverzichtbar.

Gleichzeitig gilt es mit Blick auf die Zukunft frühzeitig Partnerschaften und

Fusionen zu etablieren, um mittelfristig medizinische und wirtschaftliche

Synergien zu realisieren. So können die Chancen, die sich aus dem zu erwartenden

Wandel des Gesundheitssystems ergeben, genutzt werden."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://content.rolandber

ger.com/hubfs//24_2289_MMP_German_Hospital_Study_2024.pdf (https://content.rolan

dberger.com/hubfs/07_presse/24_2289_MMP_German_Hospital_Study_2024_final.pdf)

Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breiten

Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. Roland

Berger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. Die

Strategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den Bereichen

Transformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung

bekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zu

verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von über einer

Milliarde Euro.

Pressekontakt:

Johanna Steiner

Specialist Global Marketing & PR

Tel.: +49 89 923 09090

E-Mail: mailto:Johanna.Steiner@rolandberger.com

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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32053/5820705

OTS: Roland Berger

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