29.05.2024 15:50:38
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OTS: Westdeutsche Zeitung / WZ-Kommentar: BVB lässt sich von Rheinmetall sponsern
WZ-Kommentar: BVB lässt sich von Rheinmetall sponsern
Düsseldorf (ots) - Von Lothar Leuschen
Dieser Sponsorenvertrag wird den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund
vermutlich noch eine Weile beschäftigen. Seit die Dortmunder Chefetage am
Dienstag mitgeteilt hat, dass der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall zum
sogenannten Champion-Partner des Ruhrgebietsklubs wird, laufen die sogenannten
sozialen Medien heiß. Die Reaktionen übersteigen in Teilen das, was Werder
Bremen erlebte, als es den Geflügelfleisch-Erzeuger Wiesenhof als Trikotsponsor
präsentierte. Im Falle Rheinmetall liegt die Messlatte noch höher. Hier geht es
um die Ausrüstung für Kriege. Und die Begründung von Borussia Dortmund für das
Engagement mit dem Rüstungskonzern ist gemessen daran reichlich dünn. Der
Vertrag mit Rheinmetall ist vermutlich weniger Bekenntnis zur Verteidigung von
Demokratie und Sicherheit als ein wichtiger Posten in der mittelfristigen
Finanzplanung des Unterhaltungskonzerns BVB 09. Manchmal ist es besser, einfach
die Wahrheit zu sagen, und wenn es dazu nicht reicht, ist Schweigen eine gute
Alternative.
Rheinmetall ist ein Rüstungskonzern. Er lebt davon, dass er deutsche
Verteidigungstechnik in alle Welt vermarktet - immer in Einklang mit Recht und
Gesetz, immer nach Rücksprache mit der jeweiligen Bundesregierung. Rheinmetall
macht seine Geschäfte mit Waffen made in Germany. Dass die weltweit einen guten
Ruf haben, mag ein schwer verdauliches Kompliment sein. Andererseits gäbe es
weltweiten Waffenhandel auch ohne Rheinmetall. Was sich der Konzern vom
Engagement bei Borussia Dortmund verspricht, ist offensichtlich. Regional wäre
eine Verbindung zu Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln oder Borussia
Mönchengladbach zwar sinnvoller gewesen. Wirtschaftlich hätten aber auch diese
Partnerschaften unmittelbar keinen Sinn. Denn Rheinmetall kann seine Waren zum
Glück nicht an private Endkunden verkaufen. Die Partnerschaft mit dem BVB ist
also der Versuch, sich mehr Sympathie zu verschaffen. Grundsätzlich notwendig
ist das nicht. Rheinmetall verkauft sehr erfolgreich Rüstung. Daran haben sich
in Deutschland fast alle gewöhnt. Geschäft ist eben Geschäft. Das gilt für
Rüstungs- wie für Fußballshow-Konzerne.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
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Ellen Schröder
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OTS: Westdeutsche Zeitung

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