17.07.2014 07:56:31
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Patentstreit belastet SAP-Ergebnis
Stephan Dörner
SAPs Umbau in Richtung Cloud-Unternehmen kommt weiter voran, doch der Gewinn des Dax-Konzerns wird im zweiten Quartal von einem bereits sieben Jahre währenden Patentstreit deutlich geschmälert. Bereinigt um diesen Effekt konnte SAP den Gewinn zwar steigern, erreichte aber nicht ganz die Erwartungen der Analysten. Auch beim Umsatz liegt Deutschlands größter Softwarekonzern knapp unter den Schätzungen. Positiv dürfte dagegen der angehobene Ausblick für das Cloud-Geschäft stimmen.
Der Umsatz von SAP stieg im Quartal leicht von 4,062 Milliarden auf 4,151 Milliarden Euro. Durch Rückstellungen über 289 Millionen Euro für einen bereits sieben Jahre währenden Patentstreit mit dem US-Softwarehersteller Versata wird allerdings das Betriebsergebnis belastet: Statt wie im Vorjahresquartal 988 Millionen schrieb SAP daher nur einen Gewinn von 698 Millionen Euro. Von Dow Jones befragte Analysten hatten mit einer Gewinnsteigerung auf 1,027 Milliarden Euro gerechnet. Nach um diesen und andere Effekte bereinigten Non-IFRS-Zahlen lag der Gewinn leicht höher als im Vorjahresquartal bei 1,236 Milliarden - und damit leicht unter den Erwartungen der Analysten.
Jüngste Entwicklungen bei den Gerichten machten es wahrscheinlich, dass SAP an Versata wegen einer Patentverletzung zahlen muss, obwohl SAP die Löschung des betreffenden Patents in den USA durchsetzen konnte, sagte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic in einer Telefonkonferenz. Die Rückstellungen ziehen die operative Marge um 7,5 Prozent auf 16,8 Prozent nach unten.
Den Ausblick für Umsatz und Gewinn für das Geschäftsjahr 2014 bestätigte SAP, wobei die Walldorfer im Cloud-Geschäft etwas optimistischer sind. Vor allem durch die im März verkündete Übernahme des Cloud-Softwareherstellers Fieldglass rechnet SAP 2014 bei Software und dem Support im Bereich Cloud-Software mit Umsätzen zwischen einer Milliarde und 1,05 Milliarden Euro statt zuvor 950 Millionen bis einer Milliarde. Als Cloud-Computing werden via Internet bezogene IT-Ressourcen und Software bezeichnet, die meist in einem Abonnenten-Modell abgerechnet werden.
Insgesamt geht das Unternehmen weiter von einem Wachstum der SSRS-Erlöse zwischen 6 und 8 Prozent und einem Gewinn von 5,8 und 6 Milliarden Euro aus. Der Ausblick von SAP ist dabei jeweils auf Non-IFRS-Basis und um Währungseffekte bereinigt. Das Unternehmen geht aber weiter von Belastungen durch den starken Euro aus. Größter Unterschied zwischen IFRS- und Non-IFRS-Zahlen ist die Bereinigung der Non-IFRS-Zahlen um Ausgaben für das Aktienprogramm für Mitarbeiter und Vorstand. Zudem hat SAP beginnend mit dem zweiten Quartal 2014 die operativen Aufwendungen (Non-IFRS) zusätzlich um die Kosten für den Versata-Rechtsstreit bereinigt.
Kontakt zum Autor: stephan.doerner@wsj.com
DJG/kla
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July 17, 2014 01:27 ET (05:27 GMT)
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