04.02.2016 17:17:38

phoenix Im Dialog: Der Kriminologe Thomas Feltes im Gespräch mit Michael Krons - Freitag, 05. Februar 2016 um 11.30 Uhr / Das Thema: Ist die Angst der Deutschen vor mehr Kriminalität berechtigt?

Bonn (ots) - "Die German Angst ist wieder da", konstatiert der Kriminologe und Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes. Die Willkommenskultur, mit der die Deutschen die Flüchtlinge zunächst aufgenommen hätten, sei durch die Ereignisse von Köln in der Silvesternacht verdrängt worden. Nun breite sich eine allgemeine Verunsicherung aus, und die Kriminalität durch Ausländer sei ein "Fokuspunkt", an der sich diese Angst festmache, so Feltes.

Die Kölner Polizei nimmt Feltes ausdrücklich in Schutz, sie sei so aufgestellt und vorbereitet gewesen wie in den Jahren zuvor, dass die Lage derart eskaliert sei, habe man nicht voraussehen können: "Das war eine Situation, wie wir sie bis dato in Deutschland nicht hatten."

Thomas Feltes betreibt seit über 30 Jahren Polizei- und Kriminalitätsforschung. Seit 2002 ist er Professor für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Hart geht der renommierte Jurist Feltes mit der Asyl- und Ausländerpolitik der Bundesregierung ins Gericht: "Wir Kriminologen nennen das symbolische Politik." Ob härtere Strafen und schnellere Abschiebung überhaupt realisierbar seien, könne der Bürger nicht nachvollziehen. Und Feltes warnt: "Wenn wir den Familiennachzug verwehren, bereiten wir den Boden fürs Abgleiten."

Nimmt die Kriminalität durch die Flüchtlinge tatsächlich zu? Woher kommt die zunehmende Verunsicherung der Bevölkerung? Stellen die Kölner Ereignisse einen Wendepunkt dar? Am Bahnhofsvorplatz vor dem Kölner Dom, wo die Übergriffe in der Silvesternacht stattgefunden haben, spricht Michael Krons mit Thomas Feltes über diese und andere Fragen.

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