11.04.2020 13:03:45

Polens Politiker: Corona-Auflagen beim Smolensk-Gedenken verletzt?

WARSCHAU (dpa-AFX) - Polens oberste Politriege hat mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zur Flugzeug-Katastrophe von Smolensk Ärger in der Bevölkerung ausgelöst. Die Politikert hätten gegen die vom Gesundheitsministerium angeordneten Vorsichtsmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie verstoßen, lautete der Vorwurf in sozialen Netzwerken, nachdem Aufnahmen von der Kranzniederlegung am Mahnmal in Warschau die Runde gemacht hatten. Auch den gebotenen Abstand von zwei Metern hätten sie nicht eingehalten, hieß es. Zurzeit sind in Polen Treffen von mehr als zwei Personen untersagt.

Am Freitag hatten Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und der Chef der Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, mit weiteren Kabinetts- und Parteimitgliedern der Unglücksopfer gedacht. Publikum war nicht zugelassen. Bei dem Absturz vor zehn Jahren waren 96 Menschen gestorben, darunter der damalige polnische Präsident Lech Kaczynski, Jaroslaws Zwillingsbruder.

"Der Abstand hätte sicher besser sein können", räumte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Samstag in einer Radiosendung ein. Die Zeremonie sei jedoch radikal eingeschränkt worden, verteidigte er die Politiker. Auch die Polizei beschwerte sich nicht: Die Teilnehmer hätten Dienstpflichten ausgeführt, daher würden die Beschränkungen für sie nicht gelten.

In vielen Städten des Landes patrouilliert derzeit die Polizei, um zu überwachen, ob sich die Polen an die Beschränkungen halten. Im Land sind 6800 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen, 195 Menschen sind im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben./bas/DP/nas

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