Portugal erwägt Ausgabe von Langläufern

   Von Emese Bartha

   Portugal will die Schuldenkrise hinter sich lassen und dem Beispiel Irlands folgen. In diesem Jahr sollen neue Langläufer begeben werden. Wie die staatliche portugiesische Schuldenverwaltung am Freitag mitteilte, plant sie überdies die Ausgabe von Schatzwechseln im Volumen von bis zu 7 Milliarden Euro. Wenn es die Bedingungen am Markt zuließen und sich die Nachfrage nach portugiesischen Staatsanleihen am Sekundärmarkt weiter positiv entwickle, wolle sie die Aufstockung bestehender Anleihen prüfen, hieß es in der Mitteilung der Schuldenverwaltung.

   Portugal hatte ohnehin geplant, in diesem Jahr an den Kapitalmarkt zurückzukehren, weil 2013 Staatsanleihen im Volumen von rund 5,8 Milliarden Euro fällig werden. Portugiesische Staatsanleihen verzeichneten im vergangenen Jahr mit die beste Entwicklung in der Eurozone. Sie profitierten zunächst davon, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang 2012 massiv langfristige Liquidität zur Verfügung stellte. Später stützte die Zusicherung der EZB, Anleihen der Krisenstaaten zu kaufen, neben spanischen und italienischen auch portugiesische Schuldtitel.

   Über drei Auktionen will das EU-Land die geplanten Schatzwechsel am Kapitalmarkt unterbringen. Diese sollen im ersten Quartal - genauer am 16. Januar, am 20. Februar sowie am 20. März - über die Bühne gehen. Für die erste Emission von Kurzläufern ist ein Platzierungsumfang zwischen 2,25 und 2,5 Milliarden Euro avisiert. Insgesamt will Portugal 2013 über Schatzwechsel 5 Milliarden Euro netto einsammeln. Ins Auge gefasst werden Kurzläufer mit Laufzeiten von drei, sechs, neun, zwölf und 18 Monaten.

   Insgesamt erwartet das portugiesische Schatzamt eine Nettokreditaufnahme durch die Regierung im laufenden Jahr von rund 11,5 Milliarden Euro. Dabei fährt der Staat zweigleisig. Die Mittelbeschaffung soll sowohl über das 78 Milliarden Euro schwere Rettungspaket laufen als auch den Kapitalmarkt mit einschließen. Zudem soll nach Möglichkeiten für den Tausch von Anleihen gesucht werden.

   Portugal, das 2011 unter den Rettungsschirm geschlüpft ist, hat bereits Erfahrungen mit Umschuldungen. Anfang Oktober 2012 tauschten die Südeuropäer Schuldtitel mit Laufzeit September 2013 gegen solche mit Fälligkeit Oktober 2015. Diese Art des Anleihetauschs sind nicht liquiditätswirksam, d.h. es fließt kein Geld.

   Irland hat es vorgemacht. Das schuldengebeutelte Land emittiert zum ersten Mal seit der Rettung durch die EU im November 2010 eine syndizierte Anleihe. Darüber hinaus prüft das Euromitglied die Ausgabe einer zehnjährigen Anleihe.

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   January 11, 2013 14:19 ET (19:19 GMT)

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